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By John Smith posted July 30, 2015

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Christ sein.
Grundzüge des     Christentums

von Karl Panzenböck



Vorwort

Papst Benedikt XVI. sagte in seiner Rede im Deutschen Bundestag am 22. September 2011 unter anderem Folgendes: „Wo die positivistische Vernunft sich allein als die genügende Kultur ansieht, da verkleinert sie den Menschen, ja sie bedroht seine Menschlichkeit. Ich sage das gerade im Hinblick auf Europa, in dem weite Kreise versuchen, nur den Positivismus als gemeinsame Kultur und als gemeinsame Grundlage für die Rechtsbildung anzuerkennen, alle übrigen Einsichten und Werte unserer Kultur in den Status einer Subkultur verwiesen und damit Europa gegenüber den anderen Kulturen der Welt in einen Status der Kulturlosigkeit gerückt und zugleich extremistische und radikale Strömungen herausgefordert werden. Die sich exklusiv gebende positivistische Vernunft, die über das Funktionieren hinaus nichts wahrnehmen kann, gleicht den Betonbauten ohne Fenster, in denen wir uns Klima und Licht selbst geben, beides nicht mehr aus der weiten Welt Gottes beziehen wollen. Und dabei können wir uns doch nicht verbergen, dass wir in dieser selbstgemachten Welt im Stillen doch aus den Vorräten Gottes schöpfen, die wir zu unseren Produkten umgestalten. Die Fenster müssen wie-der aufgerissen werden, wir müssen wieder die Weite der Welt, den Himmel und die Erde sehen und all dies recht zu gebrauchen lernen.“

In diesen Worten ist unsere jetzige Situation messerscharf dargestellt. Ich möchte in meinen drei Vorträgen auf meine Weise versuchen zu zeigen, in welcher Welt wir leben und was es heute bedeutet Christ zu sein.


Karl Panzenböck 





Die Geschichte des Christentums

Das Christentum beginnt mit der Geburt Jesus. Es geht aus dem Judentum hervor. Es gab damals viele heidnische Religionen. Das Besondere am Judentum war, dass es eine monotheistische Religion war und ist, während die damals vorherrschenden verschiedenen heidnischen Religionen durchwegs viele Götter hatten. Gott hat sich durch Moses dem Jüdischen Volk geoffenbart und Ihnen die Zehn Gebote gegeben.

In der Jüdischen Geschichte wird auch immer wieder auf die Ankunft eines Erlösers hingewiesen, der für uns Christen im Stall von Bethlehem geboren, von der Jungfrau Maria als Sohn Gottes zur Welt kam und sich als Gott und Mensch in einer Person offenbarte.

Über die Jugendjahre von Jesus wissen wir aus der Bibel nicht sehr viel. Erst durch sein Auftreten in der Öffentlichkeit geht aus den Evangelien hervor, wie er lebte und was er uns lehrte. Bekanntlich war er kein Revolutionär und Führer, der sein Volk befreite (wie es die Juden er-hofften), sondern er starb durch sein eigenes Volk angeklagt am Kreuze. Doch das war nicht das Ende, viel-mehr ist er drei Tage nach seinem Tode von den Toten auferstanden.

Die eigentliche Verbreitung des Christentums erfolgte aber erst mit der Wirkung des Heiligen Geistes beim Pfingsterlebnis. Jetzt hatten die Jünger genug Mut, um das Zeugnis des Herren in die Welt hinauszutragen. Eine Schlüsselrolle bei der Verbreitung des frühen

Christentums spielte der Apostel Paulus. Er wurde vom fanatischen Christenverfolger zum charismatischen Kämpfer für das Christentum. Die erste Ausbreitung erfolgte in Kleinasien und auch in Rom.

Die Apostel hatten mit dem größten Widerstand von Seiten der weltlichen Obrigkeit zu kämpfen, wie wir in der Apostelgeschichte nachlesen können, aber auch sehr viel Erfolg mit der Gründung von christlichen Gemein-den. Entscheidend für den Durchbruch des Christentums waren die Gemeinden von Rom. Zunächst wurden sie immer wieder verfolgt, je nachdem welcher Kaiser dem Reich vorstand. Besonders grausame Christenverfolgungen gab es unter Nero und als letztes Mal unter Kaiser Diokletian. Grundsätzlich haben die Römer keine Probleme mit anderen Göttern gehabt. Jedes eroberte Volk konnte seine eigenen Götter aufstellen, so-lange sie auch die römischen Götter anbeteten. Das war natürlich für Christen nicht möglich. Wenn es gemäß dem Christlichen Glauben nur einen Gott gibt, darf man nicht noch einen anderen anbeten. Es war die Zeit der vielen Märtyrer, aber ausrotten konnte man das Christentum nicht, im Gegenteil man sagt das Blut der Märtyrer ist der Samen für neue Christen.

Ihr Ende hatte die Christenverfolgung im Jahre 312 unter Kaiser Konstantin. Es kam zur sogenannten Konstantinischen Wende.

Bis zu dieser Zeit war das römische Reich aufgeteilt auf vier Kaiser. Bei dem historischen Vier-Kaisertreffen 308 in Carnuntum zeigte sich, dass eine Zukunft für das Reich unter vier verschiedenen Herrschern nicht möglich ist. Konstantin wuchs in Rom auf; sein Vater war Kaiser des nördlichen Reiches im heutigen England. Er erkannte als erster, dass das Reich wieder unter einer Herrschaft zusammengeführt werden muss. Er zog nach Westen zu seinem Vater. Dort angekommen, starb sein Vater und er war nun Kaiser des nördlichen Reiches.

Im Bestreben das Reich wieder zu einen, zog er mit einer nicht gerade überwältigenden Streitmacht 312 nach Rom.

Vor der Schlacht um Rom bat ihn ein Berater, der Christ war, gemeinsam mit ihm zum Christengott zu beten. Daraufhin sah er am Mittagshimmel ein Lichtkreuz, um-geben mit dem Schriftzug: „In diesem Zeichen siege!“ In der Nacht hatte er noch eine Christuserscheinung mit derselben Aufforderung. Daraufhin befahl er, die Schilder der Soldaten mit dem „PX-Zeichen“ zu bemalen. Die Soldaten waren höchst verwundert. Man muss bedenken, dass zu dieser Zeit der Anteil der Christen ca. 5–7 % betrug. Im Osten waren es ca. 15 %. Die meisten waren den heidnischen Göttern verbunden und unter-nahmen daher nichts.

Am nächsten Tag, als Konstantin sah, dass sein Befehl nicht befolgt wurde, wurde er zornig und begann selbst die Schilder zu bestreichen. Daraufhin malten die Soldaten ihre Schilder an und zogen so in die Schlacht.

Der Verteidiger und Kaiser von Rom war Maxentius.

Nachdem das vorgeschobene Heer von Konstantins Truppen überrannt wurde, beschloss Maxentius die gesicherte Stadt zu verlassen und versuchte die Entscheidung auf einer offenen Feldschlacht.

Es kam zur legendären Schlacht an der Milvischen Brücke. Maxentius ließ die Brücke präparieren, damit sie nach dem Rückzug seiner Truppen und darauffolgenden Vormarsch Konstantins einstürzen sollte. Aus welchen Gründen auch immer kam es aber genau dann zum Einsturz der Brücke, als sich Maxentius darauf befand. Er stürzte in den Tiber und ertrank.

Daraufhin war die Schlacht ohne viel Blutvergießen entschieden und Konstantin zog als großer Triumphator in Rom ein.

Konstantin führte seinen Erfolg auf die Unterstützung des Christengottes zurück und daher war einer seiner ersten Amtshandlungen die Einführung des Toleranzedikts. Das heißt, alle Religionen haben das Recht auf freie Religionsausübung.

Er erlebte keine Bekehrung wie z. B. der Hl. Paulus, er wurde erst am Totenbett getauft. Er fühlte sich nach wie vor der gesamten Bevölkerung verpflichtet, aber er unterstützte massiv die Christliche Religion. Er ließ viele Kirchen bauen und ordnete an, den halben Vatikanhügel abzutragen, um direkt über dem Grab von Petrus die 1. Peterskirche zu erbauen – die übrigens bis zum Bau der heutigen Peterskirche über 1000 Jahre stand. Auch wurden die Gladiatorenkämpfe im Kolosseum bald eingestellt sowie die Kreuzigungen komplett abgeschafft.

Es erfolgte unter Konstantin eine massive Bevorzugung der Christen, was im Nachhinein gesehen vielleicht gar nicht so gut war. Über Jahrhunderte wurden die Christen verfolgt und mussten im Untergrund leben und auf einmal waren sie frei und hatten Machtpositionen inne. Das führte auch dazu, dass im Laufe der Geschichte immer wieder Päpste gewählt wurden, die mehr die Macht im Mittelpunkt sahen als das christliche Gedankengut. Aber dazwischen gab es auch immer wieder sehr fromme und gute Päpste.

Im Osten des Reiches regierte noch Licinus, der sich gegen den 4. Kaiser durchgesetzt hatte. Mit ihm suchte Konstantin den Ausgleich. Sie einigten sich darauf, dass auch im Osten die Religionsfreiheit eingeführt werde. Als Zeichen des Vertrauens gab ihm Konstantin seine Schwester zur Frau. Aber schon bald zeigte sich, dass die Christenverfolgungen dort unvermindert weitergingen. Daraufhin zog Konstantin immer mit dem Christogramm auf dem Labarum gegen ihn in den Krieg. Nach mehreren Schlachten schlug er ihn vernichtend.

Nun war Konstantin Alleinherrscher über das gesamt-römische Reich.

Schon bald verlegte er seinen Regierungssitz von Rom nach Konstantinopel. Eine Stadt, die er erbauen ließ, mit ausschließlich christlichen Kirchen.

Für die frühe Christenheit war Konstantin von entscheidender Bedeutung. Da die frühe Kirche unter ständiger Unterdrückung und Repressalien litt, konnte sie schwer eine einheitliche Linie durchsetzen. Es entstanden verschiedene Sekten wie die Gnostiker oder die Arianer.

Konstantin wollte eine einheitliche Linie und berief im Jahre 325 das Konzil von Nizäa ein. Es erfolgte die Festlegung der Kath. Lehre und es wurde das große Glaubensbekenntnis formuliert, das dann beim Konzil von Konstantinopel um den Hl. Geist ergänzt wurde. Es heißt darin: Gott von Gott, Licht vom Licht, wahrer Gott vom wahren Gott, gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater; durch ihn ist alles erschaffen. Es ist eine viel eindrucksvollere Formulierung als das apostolische Glaubensbekenntnis. Leider hat es nicht den Einzug in die Liturgie gefunden. Aber Papst Johannes Paul II. hat immer wieder dazu aufgefordert, auch manchmal das große Glaubensbekenntnis in die Liturgie einzubauen.

Von Bedeutung war auch, dass Konstantin seine Mutter Monika ins Hl. Land schickte, um nach dem Kreuz Christi zu suchen. Es fanden dort gerade Ausgrabungen statt, da Konstantin einen heidnischen Tempel, den man über der Grabstätte Jesu baute, abtragen ließ. Tatsächlich fand Helena das Kreuz und die Nägel Christi in einem Brunnen. Sie ließ beides aufteilen und schickte die eine Hälfte in das weströmische Reich und die andere Hälfte in das oströmische Reich.

337 stirbt Kaiser Konstantin. 380 wird das Christentum unter Teodosius Staatsreligion.

Doch das weströmisch Reich sollte nicht mehr lange bestehen. Teils durch den sittlichen Verfall und mangelnde Wehrbereitschaft, aber vor allem durch die beginnende Völkerwanderung, ausgelöst durch das wilde Vordringen der Hunnen (ein asiatisches Reitervolk) zogen viele Völker nach Westen und Süden. So suchten auch die Westgoten einen Lebensraum im heutigen Italien. Ursprünglich war man sich mit Rom einig, dass dies friedlich geschehen soll. Als aber ein gotischer General, der nun in der römischen Armee diente und voller Hass und Missgunst gegen den Gotenführer Alarich war, die Goten hinterrücks angriff, zogen die Goten nach Rom und eroberten es 410 zum ersten Mal.

Aurelius Marcellinus schrieb in einem Werk über das ausgehende römische Reich Folgendes, was auch frappierende Ähnlichkeit zu unserer heutigen Situation hat: „Es bestand kaum mehr eine Verteidigungsbereitschaft, da der Wohlstand in Rom die Völker der umliegenden Länder anzog. Es wimmelte nur so von Reichen, Neureichen, Gebildeten, Zynikern und skeptischen Genießern. Das Geistige war nicht mehr gefragt. Auf den Straßen häuften sich die Überfälle; die Kriminalität nahm zu. Besonders auffällig war die Degeneration des Theaters, wo jede Art von Sexualität und Brutalität dargestellt wurde. Staatsführung und Verwaltung waren geprägt von Intrige, Machtkämpfen und Korruption. Über-stürzte Reformen der Gesetze verstärkten die ohnehin schon vorhandene Unsicherheit. Es fehlte ein gemeinsames Wertesystem. Das römische Reich hat sich von seinen Wurzeln entfernt.“

Das Christentum war zwar seit 380 Staatsreligion, aber die Christen waren trotzdem eine Minderheit. Sie erregten Spott und Anstoß wegen ihrer merkwürdigen Heiligen. Es war noch nicht lange her, dass sie bekämpft und verfolgt wurden. Sie sahen die Krise, die kommen wird, im Voraus und besannen sich wieder auf das Wesentliche ihrer Berufung. Das Seelenheil war für sie wichtiger, als der ohnehin nicht mehr erreichbare äußere Erfolg des Einzelnen. So überstanden sie die kommenden bösen Zeiten relativ unbeschadet und gingen aus den Wirren der Zeit als Sieger hervor. Damit konnten sie das Christentum in ganz Europa verbreiten.

476 kam es zum endgültigen Zerfall des weströmischen Reiches. Das oströmische Reich existierte als byzantinisches Reich noch weitere 1000 Jahre.

Nun war die Epoche der Antike vorbei. Nach den Wirren der Völkerwanderung, wo ein Volk das andere verdrängte und sich gegenseitig bekriegte, kehrte nach dem Sieg über die Hunnen, die daraufhin von Europa verschwanden, wieder etwas Ruhe ein. Die Zeit ab 700 nennt man nun das Mittelalter.

Das Mittelalter hatte lange Zeit, bis heute hin ein schlechtes Image. Beruhend auf der humanistischen Verfallstheorie der frühen Neuzeit, die diese Zeitepoche als barbarisch, menschenfeindlich, rückständig; mit einem Wort als das finstere Mittelalter bezeichnete. Mit Beginn der Renaissance (Wiedergeburt, Rückbesinnung auf die Antike) wollte man ein neues Zeitalter einleiten und um es besonders gut darzustellen, machte man alles Vorherige schlecht.

Wahr ist vielmehr, dass das Mittelalter eine äußerst innovative Zeitepoche war. Es wurde vieles neu entwickelt z. B. die Drei-Felder-Wirtschaft, was zu einer deutlichen Steigerung der Erträge in der Landwirtschaft führte, die wiederum die Gründung vieler Städte erst ermöglichte. Im Hochmittelalter wurden innerhalb von 250 Jahren 2000 Städte neu gegründet. Natürlich brauchte man auch Bewohner für die neuen Städte. Es erfolgten richtige Werbekampagnen bei der Landbevölkerung. Die Bauern waren meistens Leibeigene. Es galt aber, wer mindestens ein Jahr in der Stadt lebt, ist frei. Von daher kommt auch der Spruch: „Stadtluft macht frei“. Nicht zu vergessen die vielen wunderschönen prachtvollen gotischen Kirchen, die in dieser Zeit gebaut wurden, aber auch die vielen Burgen und Klöster.

Geprägt, gestaltet und bestimmt war das Mittelalter durch die Klöster. Gründungsvater der ersten Klöster war im 6. Jhdt. der Hl. Benedikt. Die Grundregel der Benediktiner lautet: Ora et labora (Bete und arbeite). Die Klöster waren die Keimzelle allen Lebens und Fortschritts. Hier wurde nicht nur gebetet, sondern studiert, gelehrt, geforscht und auch die Landwirtschaft perfektioniert. Die Klöster waren die einzige Bildungsstätte. Unterrichtet wurde in den Klöstern oder Klosterschulen. Sie waren die einzigen Träger der Wissenschaft. Daraus entwickelten sich dann die Universitäten. Die Theologie war Zentralwissenschaft und daneben entwickelten sich die Naturwissenschaften. Der ganze Wissensschatz in Büchern aufgezeichnet war ausschließlich in den Klöstern vorhanden. Die Städte baute man nach dem Vorbild der Klöster.

Somit war auch die gesamte Bevölkerung gekennzeichnet durch eine tiefe Religiosität. Einen Atheismus gab es nicht. Das ist erst eine Erfindung der Aufklärung. Das Seelenheil des Menschen stand im Mittelpunkt. Mag sein, dass man zu sehr die Angst vor der Hölle geschürt hat, statt auf die Barmherzigkeit und Freuden des Lebens hinzuweisen, aber es ist allemal noch besser, jemand führt aus Angst vor der Hölle ein gutes Leben und entgeht somit der ewigen Verdammnis, als er ignoriert die Hölle, lebt sein Leben wie er will und kommt letztlich genau dort hin, wie es heutzutage unzählige Male der Fall ist.

Eine besondere Bedeutung hatten in dieser Zeit auch Wallfahrten und Reliquien.

Kurz zur weltlichen Macht: Der erste bedeutende Herr-scher des Mittelalters war Karl der Große. Der Frankenkönig vereinigte die verschiedenen Stämme. Als der Papst von den Langobarden bedroht wurde, zog er nach Süden, unterwarf die Langobarden und zog weiter nach Rom. Dort wurde er vom Papst um 800 zum ersten Kaiser gekrönt. Er christianisierte die Sachsen und andere Stämme. Seine ganze Regentschaft verschrieb er der Ausbreitung des Christentums.

Ein besonderer Aspekt des Mittelalters sind die Kreuzzüge, denen ich mich etwas genauer widmen möchte. Sie dienten und dienen zur Verunglimpfung des Mittelalters, vor allem aber als Angriff gegen die kath. Kirche. Ich beziehe mich dabei auf die Ausführungen von Rodney Stark, der sich wiederum auf die namhaftesten Historiker dieses Fachgebietes stützt.

Als Beispiel, wie sehr die Idee der schändlichen Kreuzzüge verbreitet ist, möchte ich aus dem Buch „Gottes Krieger“ von Rodney Stark zitieren: „Zwei Monate nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 erklärte Expräsident Bill Clinton vor einem Auditorium in der Georgetown-University, dass „diejenigen von uns, de-ren Vorfahren aus den europäischen Ländern kamen, nicht ohne Schuld sind“ – der Kreuzzüge wegen. Diese seien ein Verbrechen gegen den Islam gewesen.“ Die Liste der Anschuldigungen gegen die Kreuzzüge ließe sich beliebig lang fortsetzen. Von den ersten Kolonialmächten die nur auf Beute aus waren bis zu einem Vergleich mit den Gräueltaten Hitlers ist alles vorhanden. Um nochmals zusammenfassend Rodney Stark zu zitieren: „Nach vorherrschender Auffassung waren die Kreuzzüge ein Werkzeug des expansionistischen Christentums, das Territorien eines toleranten und friedlichen Islam brutal unterwerfen, ausplündern und kolonisieren wollte.“

So war es natürlich nicht.

Die Ursachen der Kreuzzüge lagen in der muslimischen Invasion in christliche Gebiete im 7. Jhdt. Als Mohammed im Jahr 570 geboren wurde, erstreckte sich das Christentum über weite Teile des Nahen Ostens, über Nordafrika und große Teile Europas. Mohammed soll in seiner Abschiedsrede zu seinen Anhängern gesagt haben: „Mir wurde aufgetragen, alle Männer so lange zu bekämpfen, bis sie sagen: <Es gibt keine Gottheit außer Gott>“. Das stimmt auch mit dem Koran überein (Sure 9:5) „…tötet die Götzendiener, wo immer ihr sie findet, und ergreift sie und belagert sie und lauert ihnen aus je-dem Hinterhalt auf.“

In diesem Geist haben Muslime ihre Eroberungsfeldzüge begonnen.

Noch zu Mohammeds Lebzeiten wurde Syrien erobert, das eine Provinz des Byzantinischen Reiches war. Achtzig Jahre nach Mohammeds Tod wurden die Christen aus dem größten Teil des Nahen Ostens, aus ganz Nordafrika, von Zypern und aus großen Teilen Spaniens verdrängt. In einem weiteren Jahrhundert gerieten auch Sizilien, Sardinien, Korsika und Süditalien unter muslimische Herrschaft.

Nachdem ein Angriff der Araber auf Konstantinopel von den Byzantinern abgewehrt wurde und der Vormarsch nach Frankreich in der Schlacht bei Tours 732 von Karl Martell gestoppt wurde, begann die Rückeroberung verschiedener Gebiete. Unter Karl den Großen und vor allem durch El Cid in Jahre 1097 wurden die Maurischen Truppen in Spanien immer mehr nach Süden zurückgedrängt. Auch in Süditalien und Sizilien er-folgte die Zurückeroberung durch eine christliche Armee.

Wie schon erwähnt war für die Menschen des Mittelalters die Pilgerwallfahrt besonders wichtig. So gehörte vor allem eine Pilgerfahrt ins Hl. Land zu den Höhe-punkten des christlichen Lebens. Es hat immer wieder Verfolgung und Massaker an den Pilgern gegeben, aber zwischendurch konnten sie sich frei bewegen und an den hl. Orten beten. Das änderte sich, als 1071 die erst kürzlich zum Islam übergetretenen seldschukischen Türken plündernd und massakrierend durch die Lande zogen und auch das Hl. Land in seine Gewalt brachten. Von nun an waren die Pilger vor Mord, Überfällen und Vergewaltigungen nicht mehr sicher.

Als auch das byzantinische Reich immer mehr von den Türken bedroht war, sah sich der byzantinische Kaiser Alexios I. gezwungen, 1095 den Westen um Hilfe zu bitten. Er schickte einen eindringlichen Brief an Papst Urban II., wo er all die Gräueltaten, die an den Pilgern verübt wurden, genau schildert, und bat ihn um Hilfe. Obwohl es immer wieder Spannungen zwischen der West- und der Ostkirche gab, nahm Urban II. diese Aufforderung an und berief eine Synode ein. Bei seiner berühmten Predigt bei Clermont rief er zum 1. Kreuzzug auf.

Es war nicht einfach eine Armee zusammenzustellen, die die Strapazen auf sich nahm, um ins Hl. Land zu reisen. Viele wussten aus Pilgerfahrten, dass dort ohnehin nichts zu holen ist. Außerdem kostet so ein Kreuzzug eine Menge Geld. Trotzdem fanden sich viele Adelige, um am Kreuzzug teilzunehmen. Viele verpfändeten ihre Burgen, im Bewusstsein das vielleicht alles verloren ist, nur um das nötige Geld aufzubringen. Sie sahen sich in der Nachfolge Christi, indem sie das Kreuz nahmen, wie es damals hieß. Man bezog sich auf die Worte aus dem Evangelium, wo es heißt: Wer mir nachfolgen will, verleugne sich selbst, er nehme sein Kreuz auf sich und folge mir. Die Kreuzzüge wurden als innigste Christus-nachfolge in seinem Leiden und Sterben verstanden – eine Art Martyrium. Auch viele Normalbürger nahmen am Kreuzzug teil, im Bewusstsein das Christentum zu verteidigen.

Der 1. Kreuzzug begann 1096.

Verschiedene Heere trafen sich vor der byzantinischen Hauptstadt Konstantinopel. Von dort aus zog man 1097 zusammen durch Kleinasien. Es kam zur entscheiden-den Schlacht gegen die Türken, die von dem Christlichen Heer gewonnen wurde. Somit konnte man ungehindert durch Kleinasien ziehen. Als Nächstes wurde Antiochia belagert und 1098 eingenommen. Als nur fünf Tage später ein mächtiges muslimisches Entsatzheer eintraf, wurden die Kreuzfahrer nun selbst zu Belagerten. Die Lage schien hoffnungslos. Es gab keine Nahrungsmittel mehr und ein Kampf gegen das mächtige Heer schien chancenlos. Da hatte ein Mönch namens Peter Bartholomäus eine Vision, in der ihm der Hl. Andreas erschien und ihm den wahren Aufenthalt der Hl. Lanze zeigte. Man bezweifelte die Wahrheit dieser Aussage, als aber auch ein Pfarrer eine ebensolche Vision hatte, waren die Zweifel überwunden. Man begann nach der Hl. Lanze zu graben und fand sie tatsächlich. Nun begann etwas Wunderbares. Im Besitz der Hl. Lanze stellte sich das durch Hunger und Krankheit geschwächte Kreuzfahrerheer dem weit überlegenen muslimischen Heer entgegen und schlug es nach nur kurzem Kampf in die Flucht. Es entstand die Legende, dass in den Reihen der Kreuzfahrer Engel mitgekämpft hätten. Anders konnte man sich den Sieg nicht erklären.

Im Jahre 1099 nahm der 1. Kreuzzug unter Führung von Gottfried von Bouillon mit der Eroberung Jerusalems sein Ende. Der 1. Kreuzzug führte zur Errichtung mehrerer Kreuzfahrerstaaten und Kreuzfahrerburgen. Da die Kreuzfahrerstaaten aber durchwegs von abendländischen Fürsten regiert wurden, kam es immer mehr zum Konflikt mit dem byzantinischen Reich, da diese Gebiete ursprünglich zum byzantinischen Reich gehörten.

In den Kreuzfahrerstaaten lebten die Christen und Moslems durchaus friedlich nebeneinander. Den Moslems wurde freie Religionsausübung und eine eigene Gerichtsbarkeit zugestanden. Auch gegenüber anderen christlichen Religionen und gegen Juden zeigte man sich tolerant. Weit mehr als im westlichen Europa. Die Kreuzfahrerstaaten existierten ca. 200 Jahre. Durch die Angriffe und den teilweisen Rückeroberungen durch die Muslime kam es zu weiteren Kreuzzügen. Insgesamt zählt man 7 Kreuzzüge. Der bekannteste unter den letzten 6 Kreuzzügen ist wohl der 3. Kreuzzug unter der Führung von Richard Löwenherz und seinem Gegenspieler Saladin.

Noch ein Kapitel des Mittelalters, das eigentlich nicht dem Mittelalter zurechenbar ist, aber immer wieder zur Verunglimpfung des Mittelalters und der kath. Kirche herangezogen wird, sind die Inquisition und die Hexenverbrennungen.

Das Hauptziel der Inquisition bezog sich auf die Häretiker, d. h. die vom rechten Glauben abgefallen sind. Die Verurteilung war auch nicht das Ziel der Inquisition, sondern die Wiedereingliederung in die Kirche. Papst Alexander IV. gab 1260 die Anweisung an die Inquisitoren, Hexen seien nicht aktiv zu verfolgen, sondern nur auf Anzeigen hin festzunehmen. Prozesse gegen Hexen sollten bei Zeitmangel zurückgestellt werden, die Bekämpfung von Häresie habe Vorrang. Es wurde auch nicht willkürlich geurteilt. Es wurden Verteidiger zugelassen und es wurden genaue Gerichtsprotokolle geführt. Diese Gerichtspraktiken sind Vorbild für unsere heutige Gerichtsbarkeit.

Es gab daher auch im Mittelalter fast keine Hexenverbrennungen. Ganz anders die Hexenverfolgungen in der Neuzeit. Die Verfolgung geschah jedoch nicht durch die Inquisition, sondern durch weltliche Gerichte, getragen von einer Massenhysterie aus Angst vor Hexen und Zauberei, die juristisch zur Straftat der Zauberei umgesetzt wurde und von den Gerichten bestraft wurde. Es kam zu vielen Verdächtigungen und Denunziationen, die zu öffentlichen Massenprozessen und Hinrichtungen führten. Hier war es gerade die röm.-kath. Inquisition, die sich gegen die Hexenverfolgungen einsetzte. Ebenfalls gab es große Unterschiede hinsichtlich der verschiedenen Staaten. In Ländern die vom Katholizismus bestimmt waren, gab es selten bis keine Hexenverfolgungen wie etwa Spanien, Portugal, Irland, der Kirchenstaat oder in Gebieten der orthodoxen Kirchen. Im gemischt konfessionellen Deutschland kamen sie sowohl in kath. Gebieten wie in protestantischen Gebieten vor – Luther war übrigens ein Befürworter der Hexenverfolgung.

Was die Zahl der Opfer betrifft, so geht man heute von 45.000 bis 55.000 Opfern aus. Das mag als eine hohe Zahl erscheinen, wenn man aber bedenkt, dass sie sich auf ganz Europa bezieht und sich über einen Zeitraum von zwei Jahrhunderten erstreckt, so relativiert sich diese Zahl. Allein im 20. Jhdt. hat es in Europa unter dem Naziregime innerhalb eines Jahrzehnts über hundertmal mehr Verbrennungen von Menschen gegeben. Natürlich werden Sie sagen: Hitler war ja der größte Verbrecher der Menschheitsgeschichte und darum stellen wir auch ständig Mahnmale auf und erinnern wir auch überall daran.

Im Jahr 1998 bekam ich ein Buch in die Hände, das erst-mals 1997 in Frankreich von den Autoren Stephane Courtois, Nicolas Werth, Jean-Lous Panne, Andrzej Paczkowski, Karel Bartosek und Jean-Lous Margolin erschienen ist. Auf Deutsch heißt der Titel „Das Schwarzbuch des Kommunismus“. Ich erinnere mich noch, als im Fernsehen eine kurze Präsentation dieses Buches gezeigt wurde, aber seither habe ich nichts mehr davon gehört. In diesem Buch werden auf fast 1000 Seiten genau die Verbrechen der komm. Diktaturen von 1917 bis 1989 zum Zusammenbruch des Kommunismus aufgezählt. Dabei kommen sie auf über 80 Millionen ermordeter Personen im Namen des Kommunismus. Wenn man noch die Hungertoten in der Ukraine und in China in den späten 40er Jahren mitzählt, wo über 40 Millionen verhungert sind, kommt man auf 120 bis 150 Millionen. Das sind 2000-mal mehr als die Hexenverbrennungen aber auch 20-mal so viel wie die Opfer der Nazidiktatur. Aber ich habe noch nie einen Politiker über diese Verbrechen reden gehört, geschweige denn dass man ihnen ein Denkmal errichtet – mit Ausnahme in der Ukraine für die Hungertoten. Dass hier etwas nicht stimmt, ist wohl offensichtlich. Warum werden wir uns nächstes Mal anschauen.

Was noch zum Mittelalter zu erwähnen ist, sind die Kirchenspaltungen.

Zur ersten großen Kirchenspaltung kam es im Jahre 1054 zwischen Ost und Westkirche. Dabei ging es nicht um Glaubensfragen, sondern um politische Fragen. Es gab schon seit längerem immer wieder Streitigkeiten um Autorität und Macht. Auslöser war ein bedeutungsloser Bilderstreit, in deren Folge der Papst den Patriarchen von Konstantinopel exkommunizierte. Worauf im Gegenzug der Patriarch den Papst exkommunizierte. Das Schisma war damit vollzogen. Es gab im Laufe der Geschichte immer wieder Versuche, die Einheit wiederherzustellen, bis heute ist es aber nicht gelungen, obwohl es glaubensmäßig keine gravierenden Unterschiede gibt. Die orthodoxe Kirche ist die einzige Kirche neben der kath. Kirche, die sich bis zu Jesus in der Weihe zurück-verfolgen lässt.

Ganz anders die Kirchenspaltung im 16.Jhdt. als Martin Luther 1517 seine 95 Thesen in Wittenberg verkündete. Natürlich gab es Missstände in der kath. Kirche und eine Reform war notwendig. Vor allem prangerte er den Ablasshandel der kath. Kirche an, mit dem man Geld für den Neubau der Peterskirche sammeln wollte. Es gab im Laufe der Geschichte immer wieder Missstände in der Kirche. Es gab aber auch immer wieder Heilige, die auf diese Missstände hinwiesen und eine Wende einleiteten. Man denke nur an den Hl. Franz von Assisi. Bei Luther war es anders. Er wollte zwar eine Reform, aber er sah innerhalb der kath. Kirche keine Möglichkeit. Alle Ausgleichsversuche durch Rom schlugen fehl. Er war zwar Augustinermönch, allerdings nicht aus Berufung, sondern aufgrund eines Gelübdes, das er während eines starken Gewitters abgelegt hat, wenn er überleben würde. Er kam deswegen auch nicht mit dem Keuschheitsgelübde ins Reine, was ihn zur Überzeugung brachte, dass man nicht durch gute Werke das ewige Heil erlangen kann, sondern allein durch die Gnade Gottes. Sein ganzes Menschenbild und seine Philosophie waren geprägt von der Vorstellung, dass der Mensch durch die Erbsünde dermaßen verdorben ist, dass er nur durch die Gnade Gottes gerettet werden kann. Extreme Ausbildung fand diese Ansicht im Kalvinismus, wo man der Ansicht ist, dass keiner weiß ob er gerettet ist. Einziges Zeichen dafür ist der wirtschaftliche Erfolg. Wenn man wirtschaftlich erfolgreich ist, so deutet das darauf hin, dass man auch für das ewige Leben bestimmt ist. Luther bestreitet auch den freien Willen. Er spricht oft von einem geknechteten Willen. Die kath. Kirche hat da klar andere Ansichten. Außerdem kennen die evangelischen-reformierten Kirchen nur zwei Sakramente, nämlich die Taufe und das Abendmahl, wobei sie in der Hostie nur eine symbolische Gestalt Christi sehen, während im kath. Glauben die reale Existenz Christus bekannt wird. Es gibt auch keine Priesterweihe. Die Ausbreitung des Protestantismus ist auch nicht in erster Linie auf die charismatische Person von Luther zurückzuführen, sondern auf die deutschen Fürsten, die eine willkommene Gelegenheit sahen, sich vom Papst und Kaiser zu lösen. Auch die Bauern, die auf eine Befreiung hofften, ließ er kläglich im Stich und stellte sich auf die Seite der Fürsten. Als die Spaltung der Kirche unvermeidlich erschien, ging die kath. Kirche da-ran eine Gegenreformation zu organisieren. Grundlage dafür war das tridentinische Konzil von 1545–1563. Hier wurde unter anderem die Priesterausbildung neu festgelegt und ein neuer Messritus eingeführt, der bis zum II. Vatikanischen Konzil und auch bis heute noch Gültigkeit hat. Träger der Gegenreformation waren in erster Linie die Jesuiten.

Zusammenfassend kann man über das Mittelalter sagen: Es war eine Epoche in der Geschichte, die vom Christentum geprägt war und die als einzige Epoche in der Menschheitsgeschichte es ermöglichte, in die Moderne aufzubrechen. Keine Hochkultur hat das bisher geschafft. Alles was wir heute an Errungenschaften von Wissenschaft und Technik erreicht haben, verdanken wir dem christlichen Mittelalter.

Mit dem Niedergang des Rittertums, infolge neuer Waffentechniken, begann eine neue Zeit. Die sogenannte Neuzeit. Prägend für diese neue Zeit war das Auftreten der Renaissance (Wiedergeburt). – infolge der vermehrten Zuwanderung aus dem Oströmischen Reich aufgrund der Eroberung Konstantinopels durch die Türken im Jahr 1453. Sie brachten die ideale der Antike mit. Hauptsächlich im oberitalischen Raum entwickelte sich diese Idee, die die Malerei, Architektur, Bildhauerei, Literatur und Philosophie wesentlich beeinflusste. Jeder kennt deren Vertreter: Leonardo da Vinci, Raffael, Michelangelo, Bramantes und im Norden Dürer. Die Geisteshaltung der Renaissance war der Humanismus. Und hierin zeigt sich erstmals eine Abkehr vom christlichen Gottglauben. Man stellte den Menschen in den Mittelpunkt und nicht mehr Gott. Der Humanismus behauptet: Der Mensch ist das Maß aller Dinge. Es gab zwar keine einheitliche Linie des Humanismus, es gab auch einen christlichen Humanismus, aber es war ein erstes Aufbegehren gegen Gott. Die Vertreter des Humanismus waren auch sehr von sich eingenommen und lehnten die vorige Epoche des Mittelalters verächtlich ab.

In diese Zeit passt auch der Fall Galileo Galilei (1564–1642). Ausgehend von der Aufklärung wurden vollkommen verdrehte Fakten in die Welt gesetzt, um ein Bild entstehen zu lassen, wie rückständig, weltfremd und autoritär die Kirche ist. Dieses Bild ist leider Gottes in den Köpfen der meisten Menschen noch immer vorhanden. Als Beispiel möchte ich zitieren, was der an und für sich von mir geschätzte Autor Dr. Tassilo Wallentin am 2. 11. 2014 in der Kronen-Zeitung schrieb: „Es ist auch erst 350 Jahre her, dass Galileo vor einem Gericht unter Folter schwören musste, dass die Erde nicht rund, sondern eine Scheibe ist und als seine törichten Ankläger gerade nicht hinhörten, trotzig geflüstert haben soll: Und sie bewegt sich doch.“ Diesen Satz hat Galileo natürlich nie gesagt, denn zu diesem Zeitpunkt hat kein Mensch mehr geglaubt, dass die Erde eine Scheibe ist. Die Vorstellung der Erde als Scheibe war in unseren Kulturen der letzten 2000 Jahren überhaupt nicht existent. Nur einzelne frühere Völker mögen das so gesehen haben. Es ging vielmehr um die Auseinandersetzung zwischen dem geozentrischen Weltbild (die Erde ist der Mittelpunkt), wie es die Kirche vertrat, und dem heliozentrischen Weltbild (die Sonne ist im Mittelpunkt), wie sie Galileo vertrat. Allerdings hat nicht Galileo diese Theorie entwickelt, sondern Kopernikus 100 Jahre vor ihm, ohne dass sich jemand daran gestoßen hätte. Es war einfach eine Theorie neben vielen. Galileo war zweifellos ein bedeutender Astronom und Naturwissenschaftler und wurde deshalb auch sehr von kirchlicher Seite gefördert. Er unterhielt einen ständigen Dialog mit den Jesuiten, die ebenfalls in der Forschung tätig waren. Er wurde von Papst Paul V. empfangen. Ein besonderer Förderer von Galileo war Kardinal Matteo Barberini der dann 1623 zum Papst Urban VIII. gewählt wurde. In dieser Funktion hat er Galileo sechsmal empfangen und ihn ermutigt weiter zu forschen. Allerdings betont, so-lange es keine Beweise gibt, möge er es als Hypothese betrachten. Gegenüber den Jesuiten gab er als Beweis für das heliozentrische Weltbild Ebbe und Flut an, wo-rauf diese erwiderten, dass Ebbe und Flut durch die Anziehungskraft des Mondes ausgelöst wird. Zu diesem Zeitpunkt war dieses Weltbild wahrscheinlich richtig, aber nicht mehr als eine Hypothese. Man muss auch wissen, dass Galileo ein äußerst eitler und von sich eingenommener Mensch war. In seinem Buch „Dialog“ stellte er seine Ansicht über das heliozentrische Weltbild so dar, dass es das einzig richtige sein kann und jeder, der was anderes vertritt, ein Idiot ist. Das konnte sich die Kirche natürlich nicht gefallen lassen und so kam es zum Prozess. Er wurde zwar verurteilt, seine Ansichten zurückzunehmen, wurde aber weder gefoltert noch musste er in den Kerker. Er wurde lediglich zu Hausarrest verurteilt und konnte seine Arbeiten fortsetzen.

Ein nächster Punkt in der Geschichte, der für das Christentum aber speziell für die kath. Kirche von weitreichender Bedeutung war, ist die Zeit der Aufklärung.

Sie umfasst die Zeit zwischen 1700 und 1800. Ihre wichtigsten Vertreter waren in Frankreich J.-J. Rousseau und Voltaire, in England David Hume. Der wichtigste Philosoph dieser Zeit war Immanuel Kant. Grundgedanke war, die Vernunft gegenüber dem Gehorsam der Kirche und Obrigkeit in den Mittelpunkt zu stellen. Philosophische Richtung war der Rationalismus. Es war eine Hinwendung zu den Naturwissenschaften und deren Lehren und eine Bekämpfung der Kirche. Voltaire sagte: „Rottet sie aus, diese infame Kirche.“ Auf besondere Weise wurde das Mittelalter verachtet. Natürlich wird heute keiner etwas gegen die Vernunft sagen, im Gegen-teil Papst Benedikt XVI. betonte immer wieder die Vernunft in alles Handeln einzubeziehen. Aber es wird heute so dargestellt, dass die Aufklärung allein uns in die Moderne gebracht hat und es der größte Segen der Menschheitsgeschichte war. Bei den meisten Diskussionen im Fernsehen, wenn es um Christentum und Islam geht, wird immer darauf hingewiesen, dass der Islam nur deswegen so autoritär und gewissermaßen rückständig ist, weil er keine Aufklärung wie das Christentum in der westlichen Welt durchgemacht hat. Man impliziert dabei, dass das Christentum ohne Aufklärung heute genauso autoritär und gewaltbereit wäre wie der Islam. Das ist natürlich kompletter Schwachsinn. Die Aufklärung hat nicht das Christentum reformiert, sondern sie hat dazu geführt, dass die Menschen heute überhaupt nicht mehr glauben.

Was hat die Aufklärung wirklich gebracht? Sicherlich hat sie zur Demokratisierung beigetragen und den Bürgern zu mehr Rechten verholfen. In erster Linie aber hat sie 1789 zur französischen Revolution geführt und in weiterer Folge die größte Katastrophe der Menschheit, den 1. und 2. Weltkrieg nicht verhindern können. Die Voraussagen Kants, dass durch eine aufgeklärte, selbstbestimmte Gesellschaft, wo jeder Zugang zu Bildung und Kultur hat, Diktaturen und Krieg verschwinden werden, hat sich in keinster Weise erfüllt. Das gerade Gegenteil ist eingetreten. Die größten Naziverbrecher waren gebildete Menschen. Goebbels hatte einen Doktortitel, Heidrich und Eichmann waren musische Menschen, die selbst musizierten und gerne in Theater und Oper gingen.

Trotzdem verbreitete sich die Idee der Aufklärung in ganz Europa. Auch in Österreich zeigten sie unter Joseph II. seine Auswirkungen, indem dass viele Klöster geschlossen wurden. Aber Österreich ist im Vergleich zu anderen Ländern noch mit einem blauen Auge davongekommen. Es gibt heute noch immerhin ca. 200 Klöster. In Deutschland sind ein Großteil aller Klöster säkularisiert worden. Die Klosterbibliotheken wurden geplündert und den Universitäten übergeben.

Die Französische Revolution wird zwar, aus welchen Gründen auch immer, noch heute als große Errungenschaft gefeiert, im Grunde war es aber nichts anders als ein massenhaftes Abschlachten von Menschen, die eine andere Meinung hatten. Zu diesem Zwecke erfand man auch die Guillotine. Die große Neuerung: Jetzt konnte man human töten. Den Revolutionären war klar (wie übrigens später Stalin und seinen Kumpanen), dass die Revolution nur gelingen kann, wenn man dieses Gedankengut auch in der Landbevölkerung verankert. Und so zog man durch die Lande und köpfte jeden der nicht in das Revolutionslied einstimmte. Besonders traf es natürlich die kath. Kirche. Das gesamte Kirchenvermögen wurde enteignet, alle Klöster geschlossen (heute gibt es in Frankreich nur mehr ein Kloster). Der gesamte Klerus wurde genötigt, einen Eid auf die revolutionäre Verfassung abzulegen und den Gehorsam gegenüber der Kirche abzuleugnen. Ca. die Hälfte der Priester waren nicht bereit, diesen Eid zu schwören und so emigrierten über 30.000 Priester ins Ausland. 6000 wurden ermordet und die verbliebenen Priester zwang man zu heiraten. Das Christentum wurde offiziell abgeschafft und der Kult der Vernunft eingeführt. In weiterer Folge führte die Revolution zur Herrschaft Napoleons und weiter zur Unterdrückung ganz Europas. Das religiöse Leben in dieser Zeit war auf einem Tiefpunkt angelangt. Napoleon verwandelte den Kölner Dom in einen Pferdestall. In Wien gab es zu Beginn des 19. Jhdts. über Jahre hin-aus keine einzige Priesterweihe. Erst nach der Niederlage Napoleons und dem darauffolgenden Wr. Kongress erholte sich das kirchliche Leben wieder. Besonderen Anteil dabei hatte der charismatisch Prediger Klemens Maria Hofbauer, der die Wiener wieder aufrüttelte.

Eine weitere Folge der Aufklärung war das Erstarken der Freimaurer, die seit jeher zu den größten Feinden der kath. Kirche gehören.

Die nächste Krise kündigte sich mit dem Ausklang des 19. Jhdt. an. Es war die Zeit des technischen Fortschrittes. Es herrschte eine Stimmung, dass alles machbar ist. Alles wird besser werden und bald werden wir das Paradies auf Erden haben. Wozu braucht man dann noch ein Paradies im Jenseits? Ausdruck dieser überheblichen Einstellung war der Untergang der Titanic im Jahr 1912. Sie galt als unsinkbar und daher befestigte man vor Ihrer Ausfahrt ein großes Transparent mit der Aufschrift: Wir befehligen ohne Gott die Weltenmeere. Leider haben die Menschen daraus nichts gelernt, denn schon bald da-rauf begann der 1. Weltkrieg und 20 Jahre später der 2. Weltkrieg.

Die letzte Sternstunde hatte der christliche Glaube unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg. Es waren drei kath. Politiker, in Deutschland Adenauer, in Italien De Gasperi und in Frankreich Robert Schuhmann, die zusammen die übernationale Montan-Union gründeten. Einen Vorläufer der Europäischen Gemeinschaft, um Kriege zu-künftig zu vermeiden. Die größte Tat in der Nachkriegs-zeit war aber wohl die Aussöhnung Frankreichs und Deutschlands durch die beiden gläubigen Katholiken Konrad Adenauer und General de Gaulle, die sie durch ein feierliches Hochamt in der Kathedrale von Rheims besiegelten.

Aber auch Österreich kann einiges vorweisen. Die kath. Politiker Leopold Figl und Julius Raab beteiligten sich am Rosenkranz-Sühnekreuzzug, die Pater Petrus Pawlicek ins Leben gerufen hat, um für die Freiheit Österreichs zu beten, was schließlich 1955 mit dem österreichischen Staatsvertrag erreicht wurde. 




1) Atheismus


Der Atheismus leugnet die Existenz eines Schöpfergottes. Einen Atheismus gibt es erst wirklich seit der Aufklärung. Früher hat jeder an ein höheres Wesen geglaubt. Auch die Heiden, nur diese meist an mehrere Götter. Eine Gefahr für das Christentum durch den Atheismus gab es in der Zeit der Aufklärung aber auch in der Zeit um die Jahrhundertwende und vor allem durch die Ideologie des atheistischen Sozialismus und Kommunismus, der in vielen Staaten über Jahrzehnte massiv die Religion unterdrückte. Heute scheint der Atheismus für das Christentum keine besondere Gefahr mehr zu bedeuten mit Ausnahme von England, wo von Richard Dawkins mit seinen Werken „Der Gotteswahn“ und „Die Schöpfungslüge“ ein sehr aggressiver Atheismus betrieben wird.

Der Atheismus begründet sich durch den Materialismus. Der Materialismus besagt, dass nur das wirklich ist, was man sehen, angreifen und beobachten kann. Auch Gedanken sind das Produkt der Materie. Geist und Seele gibt es nicht.

Der Atheismus war sehr stark um die Jahrhundertwende zwischen 19. und 20. Jhdt. verbreitet. Ein Großteil der Wissenschaftler war Atheisten. Die Naturwissenschaft orientierte sich vor allem an den Newton-Gesetzen. Man sah es als erwiesen an, dass das Universum von je-her bestand und ewig weiter bestehen wird. Zeit und Raum sind eine konstante Größe, die im ganzen Universum überall gleich sind. Da hat ein Schöpfergott natürlich keinen Platz. Auch die Philosophie jener Zeit war bestimmt durch den Wiener Kreis um Schlick und Mach unter Einfluss von Wittgenstein. Der Wiener Kreis vertrat einen ausgeprägten Positivismus. Der Positivismus geht davon aus, dass die Quelle aller menschlichen Erkenntnis das Gegebene d. h. die positive Tatsache ist. Bestimmend ist das Erkenntnisideal der Naturwissensschaften Metaphysische Argumente werden als unwissenschaftlich abgelehnt. Man glaubte damit alles erklären zu können und dass sich alles positiv weiterentwickeln wird. Auch der berühmter Mediziner Sigmund Freud war ein ausgesprochener Kirchenhasser. Er stellte sich mehr gegen die kath. Kirche als gegen den Nationalsozialismus, vor dem er aber letztlich als Jude flüchten musste. Papst Pius X. hat unter dieser Entwicklung sehr gelitten. Er war kein großer Intellektueller wie Benedikt XVI. Er war aber ein sehr frommer Mann und hat alles getan, um die Position der Kirche zu stärken.

Wollen wir zurückblicken, was aus dem damaligen Fortschrittsglauben geworden ist:

Durch das Auftreten und Wirken von Albert Einstein waren auf einmal die Naturgesetze von Newton so nicht mehr gültig. Was über Jahrzehnte unumstößlich bewiesen und daher als absolut richtig erkannt wurde, galt nun nicht mehr. Masse kann sich in Energie verwandeln. Zeit kann mal schneller mal langsamer vergehen. Der Raum kann sich krümmen. Es gibt schwarze Löcher und Wurmlöcher, und seit ca. 15 Jahren wissen wir, dass es im Universum noch dunkle Masse und dunkle Energie geben muss, von der noch niemand weiß, wie das alles ausschauen soll. Mitte des letzten Jhdts. entdeckte man, dass sich das Universum immer weiter ausdehnt. Also muss es auch einen Anfang geben. Diese Urknalltheorie wurde anfangs belächelt, doch heute ist sie allgemein anerkannt. Man geht davon aus, dass das Universum vor 13,8 Milliarden Jahren durch einen Urknall entstanden sein soll, was ziemlich klar für einen Schöpfergott spricht. Denn durch nichts kann nichts entstehen, sagt die Logik.

Werner Heisenberg entwickelte nach Einstein die Quantenmechanik Hier gibt es so viele phantastische Phänomene, dass sich die Naturwissenschaftler des 19. Jhdts. im Grab umdrehen müssen. Elemente verhalten sich bei Beobachtung anders, als wenn sie nicht beobachtet wer-den. Sie können sich teilen, was nach der klassischen Physik unmöglich ist und vor nicht allzu langer Zeit hat unser Paradewissenschaftler Anton Zeilinger das Beamen (übertragen von Teilchen über einen beliebig weiten Raum) entwickelt.

Der Wiener Kreis mit seinem positivistischen Gedankengut wurde schon zu dessen Hochblüte von Karl Popper in Frage gestellt und letztlich widerlegt. Heute hat er keine Bedeutung mehr. Die größte Erkenntnis von Popper war aber, dass er jeden Beweis in Frage stellt. Außer in der klassischen Mathematik gibt es keine Beweise. Es gibt Theorien, die man aufstellen kann. Diese gelten so lange, bis sie widerlegt werden. Er stellt statt der Verifikation die Falsifikation an erste Stelle, da sich herausgestellt hat, dass es einen Beweis für eine Theorie nicht geben kann.

Bemerkenswert ist, dass Einstein zunächst Atheist war, später aber an Gott glaubte. Von Heisenberg ist der Ausspruch bekannt, der in etwa so lautet: Die Wissenschaft ist wie ein Glas, aus dem man trinkt. Der erste Schluck macht atheistisch, je mehr man aber zum Boden kommt, desto deutlicher sieht man das Antlitz Gottes. Auch Anton Zeilinger glaubt an einen persönlichen Gott. Ja selbst bei dem Kirchenhasser Sigmund Freud fand man nach seinem Tode einen Briefwechsel mit Albert Einstein, wo es im Angesicht der atomaren Bedrohung darum geht, wie die Welt zu retten sei. Darin schreibt Freud: Nur das Prinzip der christlichen Nächsten- und Feindesliebe kann die Menschheit retten.

Die Zeit, wo der Atheismus eine Gefahr war, scheint also vorbei. 



2) Islam

Bei meinen Ausführungen beziehe ich mich auf die Worte von Pater Josef Hegert und Samir Khalil Samir, einem ägyptischen Jesuiten – beide profunde Islamkenner.

Die Gefahren, die durch den Islam für das Christentum und die westliche Welt ausgehen, sind heutzutage durch die vielen Flüchtlinge sehr aktuell. Wollen wir uns aber zunächst mit den Grundsätzen des Islams beschäftigen. Was ist der Inhalt dieser Religion und was strebt sie an.

Zunächst muss einmal eine Sache klargestellt werden, die sehr häufig vertreten wird: Zwischen Islam und Christentum besteht nicht viel Unterschied. Schließlich glauben alle an den einen Gott und im Islam wird ja auch Jesus als Prophet anerkannt. Dazu muss man sagen, dass das einfach nicht stimmt. Das Christentum und der Islam haben zwei vollkommen konträre Gottesbegriffe und sind auch vollkommen verschiedene Religionen. Im Islam ist Allah ein entrücktes Wesen, der alles bestimmt, der mal gütig mal böse ist, der tun kann, was er will. Er hat immer Recht und die Menschen müssen sich ihm unterwerfen. Darum heißt Islam auch Unterwerfung. Der christliche Gott ist ein persönlicher Gott. Wir dürfen ihn Vater nennen, was im Islam völlig undenkbar ist. Er ist sogar Mensch geworden und hat uns durch seinen Kreuzestod von unseren Sünden erlöst. Im Islam wird Jesus zwar als Prophet anerkannt, aber natürlich nicht als Gottessohn. Auch sein Kreuzestod wird nicht anerkennt, genauso wenig wie alle Aussagen der Bibel, die nicht zum Koran passen. Dass ein Prophet gekreuzigt wird, ist im Islam unvorstellbar. Auch wird oft von westlichen Islamvertretern behauptet, dass Islam eigentlich Friede bedeutet. Was natürlich vollkommen falsch ist und sich durch nichts belegen lässt. Islam bedeutet viel-mehr: sich den Willen Allahs zu unterwerfen. Eine Unterwerfung direkt unter Allahs ist eine viel zu persönliche Bindung und somit Frevel gegenüber Allah.

Zur Geschichte des Islams: Dazu muss man auch bemerken, dass es keine direkten Aufzeichnungen, also keine historischen Dokumente über Mohammed gibt. Aber wollen wir den mündlichen Überlieferungen vertrauen. Denen nach wurde Mohammed im Jahr 570 in Mekka geboren. Er wurde schon früh Waise und wurde zunächst von seinem Großvater und dann von seinem Onkel adoptiert. Er war Hirte und später Karawanenführer, heiratete schließlich eine 15 Jahre ältere reiche Witwe und war dann ein wohlhabender Mann. Im Alter von 40 Jahren zog er sich für eine gewisse Zeit in die Berge zurück und hatte dort ein mystisches Erlebnis. Der Erzengel Gabriel offenbarte ihm das Wort Gottes und er trat daraufhin für einen bedingungslosen Monotheismus ein. Er fühlte sich zum Propheten berufen. Im Jahre 619 starb sein Onkel und Mohammeds Frau. Er hatte nun keinen Schutz mehr durch seinen Stamm und wurde offen angefeindet. Daraufhin übersiedelte er mit 70 Getreuen in das 300 km entfernte Medina. Dort wurde er freundlich aufgenommen. Er versuchte, von den Juden als Prophet anerkannt zu werden. Als aber weder Juden noch Christen ihn als Prophet anerkannten, gründete er seine eigene Religion und betete nicht mehr Richtung Jerusalem, sondern Richtung Mekka. Um seinen Unterhalt zu verdienen, überfiel er andere Stämme. Er ging dabei sehr geschickt vor. Das zeigt auch seine geniale Begabung. Zunächst griff er nur Stämme an, denen er sich überlegen fühlte. Mit Stämmen, die in etwa gleichstark waren, versuchte er zu verhandeln und Stämme, die ihm überlegen waren, versuchte er aus dem Weg zu gehen. Nachdem er sich durch seine Raubzüge stark genug fühlte, griff er die Drei Jüdischen Stämme an und vernichtete sie, da sie am reichsten waren. Er selbst hat 300 Juden persönlich enthauptet 630 wagte er es nach Mekka zurückzukehren. In Anbetracht seiner Übermacht kapitulierte Mekka. Zwei Jahre später starb er. Seine Nachfolge hatte er nicht geregelt und so kam es auch bald zum Streit zwischen Schiiten und Sunniten, der bis heute andauert. Er hatte viele Frauen. Den Moslems gestattete er vier Frauen, neben den Sklavinnen. Seine Lieblingsfrau heiratete er als 50-jähriger. Sie war gerade sechs Jahre alt, als er sie heiratete, und die Tochter seines Stiefsohnes. Als sie neun Jahre alt war, vollzog er die Ehe.


Die Lehre des Islams beruht auf 5 Säulen:

1) Glaubensbekenntnis: Allah ist der einzige Gott und Mohammed sein Prophet. Das muss auf Arabisch gesprochen werden. Dann ist man Muslim für immer.

2) 5-mal täglich Gebet Richtung Mekka. Dabei muss die genaue Waschvorschrift beachtet wer-den.

3) Almosen geben.

4) Fasten im Ramadan. 30 Tage darf man zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang nichts essen, nichts trinken und auch sonst nichts körperlich machen. Dabei geht es um das Gedenken an die Herabkunft des Korans.

5) Pilgerreise nach Mekka.

Der Islam vereint den religiösen und politischen Führungsanspruch Er ist geprägt von Exklusivität und Elitestreben Der Islam herrscht und wird nicht beherrscht. Politik und Religion sind im Islam nicht trennbar. Es gibt keinen Unterschied zwischen geistlichen und weltlichen Bereich. Die Scharia steht über allem. Es wird da-her nie eine Integration von Muslimen in unserer westlichen Gesellschaft möglich sein. Es kann sich nur eine Parallelgesellschaft entwickeln. Das Wichtigste ist die Scharia. Bei dem Wort Scharia denkt man zuerst an einen Kodex, einem Gesetzestext. Aber die Scharia ist kein Gesetzestext, den man im Buchladen kaufen kann. Sie ist vielmehr das Ideal eines Gottesgesetzes, das ein-fach da ist. Sie leitet sich vom Koran und den Suren ab. Sie bestimmt das ganze Leben der Muslime. Bei einem Streit entscheidet der Imam.

Ein wesentlicher Bestandteil des Islams ist auch der Dschihad, der Heilige Krieg. Es ist dadurch dem Islam auch gelungen, innerhalb von nur hundert Jahren weite Teile der Welt zu erobern. Im Westen bis halb Italien, Spanien und Frankreich. Ein Vormarsch, der erst durch Karl Martell in der Schlacht bei Tours gestoppt wurde. Im Osten gelangten sie bis Indien. Da standen sie auch vor einem Problem. Während sie Christen und Juden duldeten, da sie auch Monotheisten waren, die noch nicht den Weg zu Allah gefunden hatten, dafür aber von ihnen gesonderte Abgaben verlangten, waren Heiden und Ungläubige sofort zu töten. Aber wie sollte man ein ganzes Volk ausrotten. Irgendeine Lösung haben dann die Gelehrten auch gefunden.

Das Selbstverständnis des Islams besagt, dass der Islam die einzig wahre Religion ist. In der Sure 2 heißt es: In der Religion gibt es keinen Zwang. Das gilt aber nur innerhalb des Islams. Gegenüber Andersgläubigen gibt es keine Toleranz. Alle Propheten waren islamische Propheten Die Aufgabe Mohammeds war, die Lehre von Verfälschungen zu reinigen. Mohammed allein bestimmt, was an den Propheten Abrahams, Jesus und den anderen wahr ist und was die Christen oder Juden verfälscht haben. Das Verhältnis zwischen Gott und Mensch ist wie zwischen Herr und Sklave. Die Prädestinationslehre besagt, dass Gott zwei Seiten hat. Allah ist gütig und Allah zürnt auch. Wenn Allah nun im Zorn einen Menschen schafft, so hat er Pech gehabt. Dann kommt er in die Hölle. Es wird auch das natürliche Sittengesetz (Gewissen), das nach christlicher Auffassung jeden Menschen von Gott ins Herz gelegt wurde, damit er Gut und Böse unterscheiden kann, vom Islam nicht anerkannt. Nur der Koran und die Suna sagen, was gut und böse ist. Der Mensch ist keine freie und fragende Person, sondern ein Unterworfener (Muslim). Ein Muslim kann auch niemals seinen Glauben ändern. Darauf steht die Todesstrafe.

Zur Stellung der Frau im Islam. Der Mann ist der Frau eindeutig überlegen. Er steht eine Stufe höher als die Frau. Der Mann kann seine Frau jederzeit ohne Angabe von Gründen verstoßen. Nur wenn noch kleine Kinder da sind, muss er für deren Unterhalt sorgen, bis zum siebenten Lebensjahr. Die Kinder gehören aber immer in die Obhut des Mannes. Eine Frau kann nur bei folgen-den Gründen die Scheidung einreichen. Bei Impotenz des Mannes oder wenn er für ihren Unterhalt nicht auf-kommen kann. Ein Recht auf Scheidung gibt es nicht. Ferner ist die Frage des Erbes. Der Frau steht nur halb so viel zu wie dem Mann. Ein Unterschied auf juristischer Ebene besteht darin, dass das Zeugnis eines Mannes so viel gilt wie das zweier Frauen. Ein letzter Unter-schied betrifft das alltägliche Leben und verleiht dem Mann eine absolute Autorität über die Frau. Er hat sogar die Pflicht, sie wenn nötig zurechtzuweisen und sie zu schlagen, bis sie gehorcht. Zuletzt möchte ich auf den Begriff der Taqiyya zu sprechen kommen. Es ist die Kunst der Verstellung. Jeder Muslim hat die Pflicht sich auch in dieser Kunst zu üben. Dabei sind fast alle Variationen möglich. Man darf sich sogar als Christ oder Jude ausgeben, wenn es dem Islam dient. Am deutlichsten fällt es bei Straßenwerbungen o-der bei Fernsehdiskussionen auf. Da werden von Islamvertretern Sachen behauptet, die weder mit dem Islam noch mit der Wahrheit etwas zu tun haben. Hauptsache es dient dem Islam. Das alles sind Sachen, die im Christentum völlig undenkbar sind. Wir Christen sind zur Wahrheit und zur Nachfolge Christi verpflichtet, ohne irgendeine Verstellung oder Lüge.

Eines muss zum Schluss noch erwähnt werden. Man muss unterscheiden zwischen dem Muslim als Menschen und dem Islam als Religion. Der Muslim ist genauso ein Mensch wie du und ich. Es gibt dort genauso gute und böse Menschen wie bei uns. Jeder Mensch ist einzigartig von Gott geschaffen. Aus christlicher Sicht ist der Islam aber eine falsche Religion. Im Christentum ist mit dem Leben und Sterben Jesus die Offenbarung abgeschlossen. Der letzte Prophet war Johannes der Täufer. Natürlich behauptet der Islam auch, dass er die einzig wahre Religion ist. Im Unterschied zum Islam, zu dem man allein durch die Aussage auf Arabisch: „Allah ist der einzige Gott und Mohammed ist sein Prophet.“, zum Muslim wird und es sein Leben lang bleibt, kann man nur Christ werden, wenn man sich aus freien Stücken zu Jesus Christus bekennt. Es kann auch wieder zu einem Abfall vom Glauben kommen. Ich will noch an die Worte Jesu erinnern: Es werden viele in meinem Namen aufstehen und sagen „Ich bin es“. Glaubt ihnen nicht. An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.

Nun zur Gefahr des Islams für uns Christen und unserer westlichen Gesellschaft. Natürlich ist es nicht Ziel des Islams durch die Einwanderung ein friedliches Neben-einander mit der westlichen Gesellschaft anzustreben, wie es viele westliche Politiker glauben, sondern eine Islamisierung Europas. Die Islamführer glauben, dass die gottlose westliche Welt nur durch den Islam gerettet werden kann. Dafür wird auch sehr viel Geld investiert. Ob dies gelingen wird, werden wir sehen. Wenn die Geburtenrate der Frauen weiterhin so niedrig bleibt (in Österreich sind es 1,4, in Deutschland 1,36, EU-weit 1,57 Kinder pro Frau), erübrigt sich das Problem von selbst. Man braucht kein besonders guter Mathematiker zu sein, um sich auszurechnen, dass wir Europäer in 150–200 Jahren in unseren Ländern in der Minderheit sein werden.



3) Der Zeitgeist und dessen politische Hintermänner

Um es gleich vorweg zu sagen: Das ist für mich die größte Bedrohung, nicht nur des christlichen Abendlandes, sondern der ganzen globalen Welt.

Ich meine damit das Gedankengut, das unser tägliches Leben in Politik und Gesellschaft bestimmt. Die politische Korrektheit, der Genderwahnsinn, eine vorgege-bene Toleranz, die nur solange gilt, solange sie dem Zeitgeist entspricht. Die komplette Ausschaltung des gesunden Menschenverstandes. Die Bekämpfung aller traditionellen Werte und somit auch der christlichen Kirchen – im Besonderen der kath. Kirche.

Wie ist es so weit gekommen, dass wir in einer Zeit leben, in der ein Gedankengut vorherrscht, das nur vom Teufel kommen kann?

Es hat in den letzten Jahrzehnten mehrere Strömungen gegeben, die in der Revolution der 68er Generation einen explodierenden Ausdruck fanden. Die Grundlagen dafür lieferten Karl Marx, Friedrich Engels, Siegmund Freud, Simone de Beauvoir, die Theorien der Frankfurter Schule, Che Guevara, Mao-Tse-tung usw. Man denke an die Vorfälle in Paris, wo die gaullistische Regierung gestürzt werden sollte und in vielen deutschen Städten, wo es überall darum ging, das jeweilige System zu stürzen. Die Wortführer waren Daniel Cohn-Bendit in Paris, der heute noch sein Unwesen als Vertreter der Grünen im EU-Parlament treibt, und Rudi Dutschke in Deutschland. Die Ideologie zeigte eine extreme Marxist-tische Ausrichtung. Man wollte die Gesellschaft radikal verändern. Der Kampf zog sich bis in die 70er Jahre. Als sich jedoch kein schneller Sieg abzeichnete, versuchten es einige mit terroristischen Aktionen, die mit dem RAF-Terror der Bader Meinhof-Bande ihren traurigen Höhepunkt fanden. Die meisten gingen aber einen Weg, den ihnen der italienische Marxist Antonio Gramsci gezeigt hat. Er ist der Prophet Jeremia des westlichen Marxismus Er sagt ungefähr Folgendes – ich zitiere aus dem Buch „Die Löwen Kommen“ von Vladimir Palko: „Vergessen Sie, dass irgendwelche westeuropäische rote Garden „Winterpaläste“ in den Ländern Westeuropas erobern. Solche Aktionen gehören zum „Manöver-krieg“. Dem muss aber ein Stellungskrieg vorangehen. Zuerst müssen die Revolutionäre die wichtigsten Positionen in den kulturell entscheidenden Einrichtungen ein-nehmen. Die Massen befinden sich noch immer unter dem Einfluss der alten Kultur, die vom Christentum bestimmt ist, vor allem von der kath. Kirche. Zuerst ein-mal müssen also die Massen tausendmal Zeitungsartikel lesen, die von Revolutionären, die in den Zeitungsredaktionen sitzen, geschrieben wurden. Sie müssen Romane lesen, die von revolutionären Literaten verfasst wurden; Filme anschauen, die von Visionären der Revolution gedreht wurden. Die Studenten auf den Universitäten wer-den von Professoren unterrichtet, die sich den Sieg der Revolution wünschen. Und überall dort müssen die Massen von ganz anderen Werten erfahren als von denen, die ihnen die alte Kultur vermittelt. Damit dies verwirklicht werden kann, müssen die Revolutionäre die Medien, den Film, die Literatur, die Schulen okkupieren. Kurzum, die Revolution muss zuerst „durch die Institutionen marschieren“.

Und heute ist all das Wirklichkeit geworden. Die Linke hat den Stellungskrieg von Gramsci siegreich zu Ende gebracht.

Mit dem Niedergang des Kommunismus im Osten dachten viele, damit ist diese Ideologie erledigt. Aber keineswegs, die westlichen Linken entledigten sich des wirtschaftlichen Gedankengutes und benannten sich um. Auch war es nicht nur eine rein marxistische Linie. Sie vermischte sich mit dem Gedankengut der sexuellen Revolution, dem Gender-Mainstream, aber auch mit dem Liberalismus und Relativismus. Nicht zuletzt gab man dem Ganzen noch einen gewissen mystischen An-strich durch die Esoterik, im Besonderen durch die New Age-Bewegung. Es gibt keine einheitliche Gesamtlinie. All das zusammen hat eine gewisse Eigendynamik er-reicht. Es gibt viele Einzelzellen, von denen jede für sich agiert, die aber stark vernetzt sind, und alle eines vereinigt: Der Kampf gegen Tradition und Christentum.


Zu den einzelnen Strömungen:

Grundlage all dieser Strömungen ist natürlich der Sozialismus bzw. Kommunismus. Da diese Ideen aber nach dem Zusammenbruch des komm. Ostblocks nicht mehr gern gehört wurden, bediente man sich dem Gewande des „Gender-Mainstream“. Lange Zeit im Verborgenen agierend, erst in den letzten Jahren in die Öffentlichkeit gelangt vertritt er folgende irrationale Ansichten: Unter dem Deckmantel der Gleichstellung von Mann und Frau vertritt man im Gegensatz zur christlichen Weltanschauung, wonach Gott den Menschen als Mann und Frau erschaffen hat, die Ansicht, dass man nicht als Mann oder Frau geboren wird, sondern jeder selbst bestimmen kann, ob er Mann oder Frau sein will. Je nach-dem wie man sich gerade fühlt. Dazwischen gibt es noch eine Unzahl Zwischenstufen. Ziel ist es, die traditionelle Familie zu zerstören, jede Art von andersartigen homosexuellen Beziehungen in den Mittelpunkt zu stellen und weiters eine massive Förderung von Pornographie und frühkindlicher Aufklärung mit dem Ziel die wahre Liebe zwischen Mann und Frau zu zerstören. Chefideologin der Gender-Theorie ist Judith Butler, geboren 1954. Sie wuchs in einer jüdischen Akademikerfamilie ungarisch-russischer Herkunft in den USA auf. Ihr 1991 auf Deutsch erschienenes Buch „Das Unbehagen der Geschlechter“ ist Grundlagenwerk der Gender-Ideologie. Eine Ideologie, die jedem gesunden Menschenverstand widerspricht. Ihre Auswüchse sind inzwischen hinlänglich bekannt. Angefangen von tonnenweiser Vernichtung von Strafzetteln, weil sie nicht gendermäßig verfasst wurden, über das Binnen-I, bis zur gegenderten Bundeshymne. An und für sich müsste man ja lachen über so viel Unsinn, wenn es nicht traurige Realität wäre.

Die Hauptstoßrichtung wird geführt über die Homosexuellenbewegung Eine sexuelle Richtung, die bis vor 40 Jahren noch unter Strafe stand, soll jetzt die Norm der sexuellen Beziehungen werden. Sigmund Freud und auch alle anderen Psychiater hatten die Homosexualität als sexuelle Fehlentwicklung bezeichnet, die verschiedene Ursachen haben kann. Aber all die Menschen der Vergangenheit haben sich offenbar geirrt, nur eine Judith Butler und ihre Kumpane haben Recht. Jeder, der anderer Meinung ist, wird als homophob bezeichnet, d.h. er wird als krank bezeichnet, denn eine Phobie ist eine psychische Störung.

Es ist sicher richtig, dass man sich früher über Homosexuelle lustig gemacht hat, aber was jetzt betrieben wird, geht über Diskriminierung weit hinaus. Es geht darum, die Homosexualität als normal anzusehen und so-mit die traditionellen Werte zu zerstören, wie es Gramsci fordert. Es wird suggeriert Homosexualität sei eben eine Veranlagung und damit genau so viel wert wie Heterosexualität. Es ist auch bereits gelungen diese Meinung in der Bevölkerung zu etablieren. Es gibt aber kein Homosexuellen-Gen und daher kann man auch nicht als Homosexueller geboren werden. Man wird irgendwie dazu gemacht. Wenn man aber so eine Meinung öffentlich vertritt, ist man sofort politisch tot. Die Knechte Gramscis haben ganze Arbeit geleistet. Alle jene, die in den 70er Jahren noch lautstark für all das protestiert haben, sitzen heute in den Chefetagen und zeigen, wo es langgeht. Alles Traditionelle muss zerstört werden. Da-bei zeigen sie immer mehr diktatorische Züge. Längst sind auch fast alle Medien von diesem Gedankengut durchsetzt. Jeder, der anderer Meinung ist, darf in den Medien kein Sprachrohr finden. Sie dürfen nicht in Talk-Shows eingeladen werden und auch sonst nirgends hervortreten.

Ein eindrückliches Beispiel dazu liefert der Marburger Kongress der Akademie für Psychotherapie und Seelsorge im Jahre 2009. Referenten waren die Ärztin Dr. Christl Vonholdt, die schon wissenschaftliche Forschungen zum Thema Homosexualität veröffentlicht hat, und Markus Hoffmann, der schon vielen Menschen, die unter ihrer Homosexualität leiden, geholfen hat, in ein normales Leben zurückzufinden. Diesen Kongress versuchten die verschiedenen Kreise unter allen Umständen zu verhindern, was ihnen bei ähnlichen Veranstaltungen früher auch immer wieder gelungen ist. Aber diesmal formierte sich dagegen Widerstand. 370 namhafte Persönlichkeiten veröffentlichten eine Erklärung für Freiheit und Selbstbestimmung. Der Kongress konnte stattfinden. Aber unter welchen Bedingungen. 1000 Polizisten mussten aufgeboten werden, um 1000 Kongressteilnehmer vor 1000 Demonstranten zu schützen Sie führten Transparente mit, auf denen zu lesen war:

Wir sind hier, um eure religiösen Gefühle zu verletzen!

Gott ist eine Lesbe! Vögle deinen Nächsten wie dich selbst!

Freiheit allen Perversen! Lieber Gangbang als beten!

Im Nachhinein wurden viele Menschen, die an diesem Kongress teilgenommen hatten aus dem Staatsdienst entlassen. Jeder, der sich nicht politisch korrekt verhält, soll das zu spüren bekommen. Ähnlich geht es Krankenschwestern, die sich aus Gewissensgründen weigern, an einer Abtreibung teilzunehmen. Sie werden entlassen.

Ein weiteres Beispiel: Im Jahre 2004 wurden acht neue Staaten, im Wesentlichen aus den ehemaligen Ostblockstaaten, in die EU aufgenommen. Damit konnten auch verschiedene Kommissare bestellt werden. Die Kandidaten müssen sich einer strengen Kommission stellen. Unter den Kandidaten aus diesen Ländern waren auch einige ehemalige erzkonservative Kommunisten. Kein einziger hatte ein Problem mit der Bestätigung zum EU Kommissar gehabt. Ganz anders war es, ebenfalls im Jahre 2004, bei einem anderen Kandidaten aus Italien, nämlich Rocco Buttiglione. Er war für den Posten des Kommissars für Inneres und Justiz vorgesehen. Ein ehrwürdiger Universitätsprofessor und hoch qualifiziert für diesen Posten, aber er hatte einen entscheidenden Fehler: Er war Christ. Wenn er ein dem Mainstream angepasster Christ gewesen wäre, so hätte er kein Problem gehabt. Aber er nahm den kath. Glauben ernst und wollte daher nicht im Sinne des gängigen Mainstreams antworten. Schulz gab sofort die Parole aus: Dieser Mann muss verhindert werden, und Cohn-Bendit sorgte dafür, dass dies auch durchgesetzt wurde. Er wurde ab-gelehnt. Es ist bis heute nicht möglich, als gläubiger Katholik in der EU einen Posten zu erlangen. Stattdessen versucht man sowohl positive traditionelle Begriffe wie Gott, Tugend, Moral, Sitte, Jungfräulichkeit, Keuschheit, Reinheit, Himmel sowie auch negative traditionelle Begriffe wie Hölle, Teufel, Sünde, Unzucht, Perversion zu diskreditieren und durch neue Begriffe wie Vielfalt, Gender, Homophobie, Werte, Toleranz, Diskriminierung zu ersetzen. Dafür gibt die EU jede Menge Geld aus, um dieses Anliegen durchzusetzen. Auch in Wien gibt es seit 2007 eine Grundrechtagentur mit 80 Angestellten und einem Jahresbudget von 20 Millionen Euro, um die Homophobie und Islamophobie zu bekämpfen.

Als Papst Benedikt XVI. Afrika besuchte und er auf eine Frage vollkommen richtig antwortete, dass man mit Kondomen das Aids-Problem nicht lösen kann, brach ein Sturm der Entrüstung los und im EU-Parlament wollte man den Papst wegen fahrlässiger Tötung anklagen, was nur ganz knapp verhindert wurde. Was aber Belgien nicht daran hinderte, diese Klage beim Europäischen Gericht einzubringen. Wie schauen aber die Tatsachen aus? In den Ländern Afrikas, wo man Kondome wahllos verteilte, ist die Aids Rate kaum zurückgegangen Einen anderen Weg ging man in Uganda. Dort versuchte man die Jugendlichen dahin zu bewegen, um den Geschlechtsverkehr als etwas sehr Wertvolles darzustellen, das einer gewissen Ordnung bedarf. Enthaltsamkeit und Treue in einer Beziehung. Dieses Programm war dermaßen erfolgreich, dass es gelungen ist, innerhalb von 15 Jahren die Aids Rate von 30 % auf 6 % zu senken Aber solche Statistiken werden sie nirgends finden, weil solche Wahrheiten nicht in den Mainstream passen. Der deutsche Abgeordnete Bossmann erzählte in einer Talk-Show, dass ein Polizist nach einem Interview sofort entlassen wurde, aber nicht etwa weil er etwas Falsches gesagt hatte, sondern weil er die Wahrheit gesagt hatte. Es ging dabei um den Anteil von Flüchtlingen an Straftaten. Die Wahrheit ist nicht so wichtig. Es darf ein-fach nicht das sein, was nicht sein soll. Das beste Bei-spiel dafür sind die Berichte über die Ausschreitungen in der Silvesternacht 2015 in Köln. Seither hat sich die Stimmung etwas gedreht.

Bemerkenswert ist auch die Skepsis der ehemaligen Ostblockstaaten gegenüber der EU und deren Werte. Meiner Meinung ist das darauf zurückzuführen, dass diese Staaten den Weg durch die Institutionen nach Gramsci durch die Vertreter der 68er Generation nicht durchgemacht haben. Bis zur Wende lebten diese Menschen in einem autoritären sozialistischen Regime, dem man sich so gut es ging anpasste, dessen Autorität aber man immer mehr anzweifelte. Während wir im Westen durch das Agieren der 68er Generation immer mehr, still und heimlich mit dem antichristlichen Gedankengut infiltriert wurden, bis wir diesen Unsinn auch selbst nach-plapperten, bewunderten uns unsere östlichen Nachbarn wegen unseres höheren Lebensstandards und wegen der Freiheiten bei uns. Da sie dieser Gehirnwäsche, zumindest nicht bis vor 25 Jahren, unterzogen wurden, erkannten sie mit der Zeit, dass irgendwas mit der westlichen Kultur nicht stimmte und umgekehrt reagierte man im Westen sehr aggressiv auf die östlichen Abweichler Das beste Beispiel ist dafür Ungarn mit ihrem Ministerpräsidenten Orban. Er wurde kurzerhand zum Buh-Mann Europas erklärt. Man zitierte ihn zigmal nach Brüssel, ohne dass man ihm ein Fehlverhalten nachweisen konnte. Sein größtes Verbrechen war offensichtlich, dass er Gott wieder in die ungarische Verfassung aufgenommen hat. Ähnlich erging es Polen. Als die neue Regierung ein Gesetz erlassen hatte, indem zukünftig die Fernsehdirektoren des öffentlichen Rundfunks von der Regierung bestimmt werden, war sofort, ohne den In-halt des Gesetzes zu kennen, da es noch gar keine deutsche Übersetzung davon gab, der deutsche EU-Vertreter Öttinger zur Stelle und ließ lautstark hinausposaunen, dass man Polen unter Aufsicht stellen werde. Eine Regelung für die öffentlichen Medien, die Österreich schon seit Jahren hat.

In Europa kann man so ziemlich alles machen. Die Wahrheit verdrehen, lügen…, solange es dem Mainstream, der politischen Korrektheit dient. Wehe aber, wenn sich jemand erlaubt, sich wieder auf die christlichen Werte zu besinnen. Er wird sofort ausgegrenzt, ins rechte Eck gestellt und so massiv als möglich bekämpft.

Kurz nach Ende des 2. Weltkrieges hielt Kardinal Graf von Gallen vor dem zerbombten Dom von Münster im Freien vor tausenden Gläubigen eine Messe – Kardinal Graf von Gallen war jemand, der öffentlich gegen das Nazi-Regime predigte. Besonders prangerte er das Euthanasie-Programm und den Klostersturm an und hatte auch Erfolg damit. Die Machthaber trauten sich nicht gegen ihn vorzugehen, da er großen Rückhalt in der Bevölkerung hatte. Man verschob seine Liquidierung nach dem Endsieg. Er predigte mit donnernder Stimme: „Eurer Liebe verdanke ich mein Leben. Was wir in den letzten Jahren erlebt haben; die Tyrannei, den Krieg, die Zerstörungen, ist eine Strafe Gottes, weil wir Deutschen 1919 zu Beginn in die Verfassung geschrieben haben: Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Jetzt haben wir die Staatsgewalt kennengelernt, die vom Volke ausgeht und es wird Zeit, dass wir uns besinnen auf die wahren Quellen allen Rechtes.“

Wenn ich mir heute die europäische Verfassung an-schaue, wo Gott überhaupt keinen Platz hat, ja nicht ein-mal die christlichen Wurzeln erwähnt werden, kann ich mir leicht ausrechnen wohin Europa gehen wird.

Wir hatten ja schon viele gottlose Gesellschaftsordnungen und Regime, denken wir nur an das Hitler-Regime und an den Kommunismus. Wohin beide Regime geführt haben, wissen wir ja. Angetreten sind alle, um das Beste fürs Volk zu erreichen. Pascal sagte aber treffend: „Wer das Paradies ohne Gott schaffen will, produziert die Hölle.“

Dostojewski betonte in all seinen Werken die größten Gefahren für die Menschheit, nämlich den Sozialismus und den Kapitalismus und stellte dem den christlichen Weg entgegen. Heute haben wir eine Mischung aus allem Schlechten: den liberal-sozialistischen Kapitalismus. Wenn schon der atheistische Kirchenhasser Sigmund Freud am Ende seines Lebens die einzige Hoffnung für die Menschheit in dem Prinzip der christlichen Nächsten und Feindesliebe sieht, sollten wir seinen Rat befolgen

Ich weiß nicht ob wir diesen verfahrenen Karren noch wenden können. Auf jeden Fall sollten wir es versuchen. Aber selbst wenn es zum großen Kollaps kommt und alles zusammenbricht, wie viele das sehen, müssen wir für einen Neuanfang gerüstet sein. Gott wird mit uns sein.

Kurz möchte ich mich noch mit einer weiteren Strömung befassen, die ebenfalls mit den 68ern zusammen-fällt: die ganze Esoterik- und New Age-Bewegung.

Die Esoterik selbst geht bis in die Antike zurück. Es handelte sich meist um ein Geheimwissen eines elitären Kreises über heidnische Götter.

Wiederentdeckt wurde sie von Helena Petrovna Blavatsky 1831–1891. 1875 gründete sie die theosophische Gesellschaft, welche das Sprungbrett für New Age war. Es handelt sich dabei um ein Religionsgemisch mit Schwerpunkt auf die östlichen Religionen. Die monotheistischen Religionen wie Juden, Christen und Islam werden abgelehnt. Nachfolgerin und bekannteste Persönlichkeit dieser Bewegung ist Alice Bailey. Die ganze Idee sollte zunächst geheim bleiben und erst 1975 in die Öffentlichkeit getragen werden.

New Age bedeutet dem Namen nach Neues Zeitalter. Man behauptet, dass das 2000-jährige christliche Zeitalter der Fische ausläuft und das Zeitalter des Wassermannes beginnt. Der Beginn des Wassermannzeitalters wird mit 5. Feber 1962 datiert. Auf dieser Idee beruht das Musical Hair.

Inhalt dieser Weltanschauung ist ein extremer Evolutionismus in allen Bereichen, Kritik an der technischen Entwicklung, also wissenschaftsfeindlich. Der Beginn des Wassermannzeitalters ist auch der Beginn des Öko-logischen Zeitalters. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Reinkarnation, also die Wiedergeburt. Im Unterschied zu den östlichen Religionen, wo die Wiedergeburt als Strafe empfunden wird und man so lang wiedergeboren werden muss, bis man vollkommen ist und dann erst ins Nirwana eingehen kann, d. h. sich in nichts auflösen kann, ist die Wiedergeburt in der Esoterik etwas Positives. Man kann sich mit jedem weiteren Leben verbessern Wohin das aber letztlich hinführen soll, bleibt offen Die Wiedergeburtslehre der Esoterik ist in sich unlogisch Ein weiterer Punkt ist die Ansicht der Selbsterlösung Nach dem christlichen Menschenbild ist der Mensch ein Sünder, der sich nicht selbst erlösen kann. Er kann nur durch gute Werke und durch die Gnade Gottes erlöst werden. Nach der Esoterik und New Age kann sich der Mensch selbst erlösen, indem er über ein erweitertes Bewusstsein das Göttliche in sich hervor-bringt und somit gleich Gott wird. Man muss lediglich verschiedene Techniken und Rituale anwenden, um zur göttlichen Erleuchtung zu gelangen. Auch gibt es keine Begriffe wie Sünde und Schuld. Alles ist Karma. Wenn dir deine Familie ein schlechtes Karma bringt, musst du sie verlassen. Genauso selbstverständlich ist es für die Inder, dass die Menschen der untersten Klasse im Rinnsal sterben. Sie haben halt ein schlechtes Karma. Im nächsten Leben wird es vielleicht besser werden.

Ihr Wissen und ihre Kraft beziehen die Mitglieder von New Age durch die Meister. Das sind dämonische Wesen, die verehrt werden. Der größte Dämon ist Luzifer. Alice Bailey erhielt von einem dämonischen Wesen Botschaften, die sie automatisch aufschrieb. Sie war Medium eines Geistes und schrieb als solches Dutzende von Büchern. 1922 gründete sie „Lucifer Publishing Company“. Noch heute werden unter „Lucis Trust“ Zeitschriften verbreitet. Alles in allem ist New Age eine Religion des Teufels. Das wird auch gar nicht bestritten. Nach außen hin duldet man zwar das Christentum, um es zu unterwandern, im inneren Kreis ist es aber längst beschlossenen Sache, dass man Christen und Judentum nicht dulden werde und sie zu liquidieren sind. Auch sind Massenweihen an Luzifer geplant. Wenn der Maitreya (falsche Prophet) kommt, wird auch die Demokratie abgeschafft werden und der Maitreya allein herrschen.

New Age-Institutionen sind unter anderem die Waldorf- und Montessori-Schulen, Scientology, Bhagvan, Zen, Yoga, Mutter Erde-Kulte, Bachblütenkulte usw. Auch gibt es eine Verflechtung mit der Freimaurerei.

Symbole von New Age sind der Regenbogen als Zeichen der Verbindung von Geistern und Menschen, Lichtstrahlen, Mittelpunkt-Symbol, die Zahl 666, diese soll man so oft als möglich gebrauchen, um die Ankunft des neuen Zeitalters zu beschleunigen, und auch das Hakenkreuz Interessant sind auch die Parallelen von New Age und Nationalsozialismus.

Die Weltsicht beider ist identisch. Gemeinsam sind die okkulten Wurzeln, der Evolutionsglaube und die religiöse Philosophie.

Hitler beschwor bewusst den Geist Luzifers. Er unterhielt sich stundenlang mit seinen Geistern und befolgte deren Anweisungen. Er wusste durch sie seine Siege im Voraus. Die New Age-Führer erhalten ebenfalls von Dämonen ihre Anweisungen.

Ebenfalls gemeinsam ist der Glaube an das Gesetz von Karma und Reinkarnation.

Charakteristisch im Nationalsozialismus ist die Theorie von der „Herrenrasse“. Hitler bezog seine Vorstellungen aus dem Buch „Die Geheimlehre“ von Petrovna Blavatsky, der Gründerin der theosophischen Gesellschaft und Vorläuferin von New Age.

Im New Age wird der „Homo noeticus“ herrschen und dem „Homo sapiens“ den Kampf ansagen. Es kommt zu einem „Krieg der Arten“

Wenn man New Age betrachtet, könnte man meinen, die Gründer haben ihre wesentlichen Gestalten aus der geheimen Offenbarung des Johannes abgeschrieben. Dort gibt es das Tier mit der Zahl 666, das von Satan die Macht übertragen bekommen hat, dann gibt es den Antichrist und den falschen Propheten (Maitreya). Aber offensichtlich haben sie das Buch nicht bis zum Ende gelesen. Denn es heißt darin, dass es nach vielen Katastrophen und Plagen zur ersten eschatologischen Schlacht bei Harmagedon kommen wird, wo Christus mit seinem Heere das Tier und den Lügenpropheten mit seinen Heeren vernichtend schlagen wird. Und Satan wird für 1000 Jahre in Ketten gelegt.

Philosophischer Überbau all dieser Strömungen mit Ausnahme der New Age Bewegung ist der Relativismus. Er ist in unserer Gesellschaft und Denkweise so stark verankert, dass ihn fast niemand mehr in Frage stellt. Der Relativismus geht auf die Antike zurück, wo schon Protagoras diese Anschauung vertrat. Platon und Aristoteles versuchten immer wieder, diese Theorie zu falsifizieren Erst Augustinus gelang es, den Relativismus Anfang des 5. Jhdts. auf geniale Weise zu widerlegen. Er erreichte dann das ganze Mittelalter hindurch kaum Beachtung Erst zu Beginn der Neuzeit gewann er wieder mehr und mehr an Bedeutung. Besonders die Philosophen des 18. und 19. Jhdts. stellten diese Anschauung immer mehr in die Mitte ihres Denkens. Heute ist der Relativismus zentraler Mittelpunkt unserer Politik, unseres Handelns und Denkens.

Was besagt der Relativismus – wir sprechen jetzt vom allgemeinen Wahrheitsrelativismus?

Der Relativismus behauptet: Es gibt keine Wahrheit. Es gibt nur ein für Wahrhalten, das sich auf bestimmte Personen oder Zeitepochen bezieht. Was für den einen wahr ist, kann für den anderen falsch sein. Was man im Mittelalter als wahr bezeichnete, kann heute falsch sein. Wir müssen uns erst einmal mit dem Begriff Wahrheit beschäftigen. Im klassisch philosophischen Sinn nach Aristoteles und Augustinus bedeutet wahr sein, wenn et-was mit der Wirklichkeit übereinstimmt. Wenn ich sage das Servitenkloster am Mariahilfberg liegt in Niederösterreich, so ist das wahr. Wenn jetzt ein Burgenländer behauptet, das Servitenkloster am Mariahilfberg liegt im Burgenland, so ist das für ihn auch nicht relativ wahr, sondern einfach falsch. Wenn ich sage der Schneeberg ist der höchste Berg von NÖ, so ist das wahr. Wenn nun jemand aus Lunz am See behauptet: Nein, der Ötscher ist der höchste Berg von NÖ, so ist das falsch, auch wenn er fest daran glaubt, dass er recht hat. Wenn ich nun sage: Gott hat den Kosmos und die Welt erschaffen, er hat sich im Laufe der Geschichte immer wieder geoffenbart und ist vor 2000 Jahren in der Gestalt Jesu Mensch geworden. Diese Aussage kann nun wahr oder falsch sein. Wenn diese Aussage aber wahr ist, so ist sie für alle wahr, auch für den Juden, den Islam oder den Atheisten, auch wenn sie fest davon überzeugt sind, dass es nicht so ist. Die vielgepriesene Pluralität unserer Gesellschaft beruht auf der falschen Aussage des Relativismus

Der Relativismus widerlegt sich ja selbst und führt sich ad absurdum. Wenn er nämlich behauptet, es gibt keine Wahrheit, so setzt er ja voraus, dass diese Aussage wahr ist. Das ist aber ein Widerspruch in sich und das Ende aller Logik. Prof. Seifert erzählte einmal, als er noch in Salzburg studierte, dass er seinen Professor während einer Vorlesung auf diesen Widerspruch aufmerksam machte, dass er für seinen Relativismus selber eine absolute Wahrheit voraussetze. Darauf schrie er ihn an und schlug mit der Faust so auf den Tisch, dass der ganze Saal dröhnte: „Ja, das ist die einzige absolute Wahrheit: die Relativität aller Wahrheiten!“

Damit sind wir bei der Diktatur des Relativismus. Wer an eine Wahrheit glaubt, wird sofort als Fundamentalist abgestempelt und geächtet. Papst Benedikt XVI. hat immer wieder auf diese Gefahr hingewiesen. Unsere ganze Gesellschaft orientiert sich am Relativismus, der in sich widersprüchlich und somit falsch ist. Diese Warnung des Papstes wurde aber von den Kirchenoberen kaum wahrgenommen. Viel zu sehr ist man bemüht, sich dem Mainstream anzupassen.

Natürlich sind sich die Vertreter des Relativismus dieses Widerspruches bewusst. Man hat daher immer wieder versucht eine Lösung zu finden. Besonders Bertrand Russel probierte diesen Widerspruch zu entkräften, in-dem er den Autor eines Satzes von seiner Aussage dispensierte Das heißt für den Autor gilt die Aussage nicht. Das aber ist keine Lösung, denn genauso gut könnte ich eine andere Wahrheit annehmen. Die einzige logische Erklärung ist, dass der Relativismus einfach falsch ist.

Der Philosoph Karl Popper, den ich sehr schätze – immerhin hat er den Positivismus und den Wiener Kreis zu Fall gebracht – hat aber mit folgender Aussage nicht recht. Die kritischen deutschen Rationalisten und er behaupten: Die Anerkennung einer sicheren Erkenntnis einer objektiven Wahrheit als solche sei es, welche zum Totalitarismus führe. Das genaue Gegenteil ist wahr. Die größten Verbrecherregime des 20. Jhdts. der Nationalsozialismus und der Kommunismus sind durch den Relativismus durchaus gerechtfertigt. Der Nationalsozialismus ist in einer normalen Demokratie zur Macht gekommen und laut Relativismus kann man über keinen sagen, dass er Unrecht hat. Es ist eben seine relative Wahrheit. Dasselbe gilt für den Kommunismus.

Der Relativismus ist für eine Demokratie im Prinzip völlig ungeeignet. Wenn alles Wahre genauso gut falsch sein kann, woran soll man sich dann orientieren. Damit dieses System nicht vollkommen scheitert, hat man sich auf gewisse Grundwerte festgelegt. Die Menschenwürde und die Menschenrechte. Aber selbst diese Grundwerte werden nicht eingehalten, weil es eben keine untergeordnete Autorität gibt. Um den hedonistischen Forderungen gewisser Bevölkerungskreise entgegenzukommen, beschließt man einfach, dass ein Mensch bis zum dritten Lebensmonat getötet werden darf. Auch die embryonale Stammzellenforschung widerspricht klar der Menschen-würde. Nicht zuletzt die Euthanasiedebatte. Über Um-wegen versucht man die alten und kranken Menschen aus dem Weg zu räumen.

Habermas meint, um in einem modernen Staat zu einem Konsens über grundlegende Fragen zu kommen, muss der Beitrag neutral also metaphysikfrei sein. Das ist aber unmöglich. Denn sobald ich für etwas eintrete, egal für was, hat das einen metaphysischen Hintergrund. Alles andere wäre ein belangloses, unsinniges Daherreden.

Wir in der westlichen Welt leben heute – wie es Karl Marx prophezeite, ihm aber durch seine Ideologie nicht gelungen ist – im Paradies auf Erden. In diesem Paradies ist die bestimmende Macht aber nicht Gott, sondern Satan. Nach diesen endlichen Erdentagen im vermeintlichen Paradies, wartet Satan schon in seiner Hölle auf viele Menschen.

Dostojewski betonte in all seinen Werken immer wieder die größten Gefahren für die Menschheit, nämlich den Sozialismus und den Kapitalismus und stellte dem das christliche Gedankengut als Lösung entgegen. Heute haben wir eine Kombination dieser größten Gefahren: den sozialistischen Kapitalismus. Welche Zukunft diese Gesellschaftsform haben kann, überlasse ich Ihrer Phantasie. 




Das Wesentliche des Christentums

Bevor ich zum eigentlichen Thema meines heutigen Vortrages komme, möchte ich noch etwas vom letzten Vortrag wiederholen. Wir leben in einer gottlosen Welt und daher wird auch das Christentum nur als Randerscheinung wahrgenommen. Es wird toleriert, aber auch (besonders die kath. Kirche, aufgrund ihres Wahrheitsanspruches) massiv bekämpft. Momentan ist es etwas ruhiger geworden, da der jetzige Papst nicht genügend Angriffsfläche bietet. Denken wir aber zurück, als die Missbrauchsfälle in der kath. Kirche bekannt wurden. Natürlich ist jeder einzelne Fall schlimm und muss verurteilt werden, aber die Art und Weise wie berichtet wurde, erweckte den Eindruck, als sei das ausschließlich ein Phänomen der kath. Kirche. In Wirklichkeit beträgt der Anteil an Missbrauchsfällen, in der kirchliche Personen involviert sind, unter 1 %. Die Fälle in Heimen der Gemeinde Wien waren viel weitreichender und schlimmer Aber diese Fälle waren den Medien nur eine Randnotiz wert, während über die kirchlichen Fälle Tag für Tag ausführlich berichtet wurde. Oder denken wir an die Affäre um den Bischof von Limburg Tebartz-van Elst. Hier wurde eine wahre Medienkampagne entfacht, um einen ehrenwerten Bischof zu vernichten, nur weil die Baukosten des Umbaus der Bischofsresidenz explodiert sind. In Wien wird jedes Jahr der Live Ball von der Stadt Wien mit über 400.000 Euro aus Steuergeldern subventioniert Im Jahr 2016, wo der Live Ball nicht stattfand, bekamen die Organisatoren trotzdem über 400.000 Euro. Aber das ist ganz normal.

Die Kirche wird allgemein nur mehr wahrgenommen wie irgendein anderer Verein. Soweit sie sich dem Mainstream anpasst, wird sie toleriert, ansonsten bekämpft Jedenfalls spielt Gott in unserer westlichen Gesellschaft keine Rolle mehr.

Was besagt der Mainstream? Im Wesentlichen ist er das Ergebnis des Stellungskrieges nach Gramsci, der auch den Durchbruch der Generdideologie beinhaltet und die Durchsetzung der Philosophie des Relativismus. Diese Thematik habe ich schon beim letzten Vortrag behandelt Ich möchte aber noch einmal kurz darauf eingehen. Gramsci war ein italienischer Kommunist und gilt als Prophet Jeremia der 68er Bewegung und des westlichen Marxismus. Im Wesentlichen sagt er: Um den Ideen des Marxismus zum Durchbruch zu verhelfen, ist es wichtig zunächst die christliche Tradition zu zerstören. Dies gelingt nur, wenn man den Marsch durch die Institutionen macht. Alle Medien, politische Denkweisen, Universitäten müssen vom marxistischen Gedankengut durch Revolutionäre durchsetzt werden. Das dauert eine gewisse Zeit aber jetzt ist der Durchbruch geschafft. Sämtliche Medien sind zu 80 % extrem linkslastig. Dasselbe gilt für die Universität und Politik. Wolfgang Schäuble sagte vor Kurzem, dass eine konservative Politik à la Adenauer heute nicht mehr gefragt ist. Es ist kein Wunder, dass viele Menschen einer solchen Politik nichts mehr abgewinnen können und mangels Alternative ins recht Lager abwandern. Die meisten Menschen haben schon noch einen gesunden Hausverstand und der sagt ihnen, dass das nicht sein kann, was ihnen von da oben vorgegaukelt wird. Am deutlichsten zeigte sich das bei der Präsidentenwahl in Amerika. Es war das Duell Hillary Clinton gegen Donald Trump. Obwohl alle wichtigen Medien sich für Clinton einsetzten, alle wichtigen Geldgeber von der Wall-Street, ja sogar einige Republikaner für Clinton waren, gewann Donald Trump. Ein Szenario, das bis jetzt undenkbar schien. Früher hat es immer einen gewissen Gleichstand von Unterstützern für den einen oder anderen Kandidaten gegeben und nur kleine Unterschiede gaben den Ausschlag. Diesmal war alle Unterstützung bei der einen Kandidatin und trotzdem gewann Trump. Das zeigt doch deutlich, dass an der bisherigen Politik etwas nicht stimmen kann. Der herrschende Mainstream der von Hillary Clinton vertreten wird, wird kurz und einfach als falsch empfunden. Auch wenn Donald Trump keine wirkliche Alternative ist, wählten die Menschen das scheinbar geringere Übel.

Kurz noch zum Relativismus. Der Relativismus behauptet, dass es keine absolute Wahrheit gibt. Es gibt höchstens für jeden seine eigene Wahrheit. Indem er aber behauptet, es gibt keine Wahrheit, setzt er voraus, dass diese Aussage wahr ist. Somit ist der Relativismus ein Widerspruch in sich und damit falsch. Aber es ist heute weltweit gängige Meinung und wehe jemand behauptet die Wahrheit zu kennen, denn das diskriminiert jede andere Meinung und ist zu verfolgen. Wahr ist nur, dass es keine Wahrheit gibt. Dieser Relativismus fördert aber auch das Aufkommen von autoritären Regimen. Wenn z. B. jemand meint, die Arier sind eine Herrenrasse und haben das Recht, die slawische Rasse, weil minderwertig, zu unterdrücken, so muss ihm diese Ansicht als seine Wahrheit zugestanden werden. Wenn es keine absolute Wahrheit gibt, wer kann dann sagen, was zulässig ist o-der nicht. Sobald ich aber gewisse Grundsätze festlege, behaupte ich ja schon wieder, dass eben diese wahr sind. Die ganze Welt mit ihren Regierungen und Institutionen wird regiert auf Grundlage einer in sich widersprüchlichen und somit falschen Theorie. Wahrscheinlich ist den Betreibern und Befürwortern dieser Theorie längst bewusst, dass es ohne Zugrundelegung einer gewissen Wahrheit nicht geht. Wobei es letztlich diesen Menschen geht, ist die Zerstörung des Wahrheitsanspruches der Kirche und der Etablierung ihrer Wahrheit. Gesprochen darf nur mehr werden, was politisch korrekt ist und dem Gender-Mainstream entspricht. Die Religion wird ohnehin nur als eine vom Menschen geschaffene Projektion gesehen. Gott ist nur ein Projektionsbild des Menschen und somit nicht existent. Also lasst uns den Übermenschen schaffen wie Nietzsche gemeint hat. Ich frage mich: Wo ist heute der Übermensch? Und das, ob-wohl Feuerbach in derselben Weise agierte und so die Grundlagen für Karl Marx und Friedrich Engels Kommunistisches Manifest bildete, das 1917 zum real-existierenden Sozialismus führte. Kein Übermensch ist dar-aus hervorgegangen, sondern ein Terrorregime, dass in seinem über 70-jährigen Bestehen über 80 Millionen Tote gefordert hat. Wenn man die durch dieses Regime erzeugten Hungersnöte und Hungertoten dazuzählt, kommt man auf 120–150 Millionen Tote. Weit mehr, als alle Toten des 1. und 2. Weltkrieges zusammen. Aber darüber erfährt niemand etwas. In immer regelmäßigen Abständen wird über das angeblich größte Verbrechen der Menschheitsgeschichte, dem jüdischen Holocaust durch das Nazi-Regime berichtet. Sicher ein verabscheuungswürdiges Verbrechen, das man nicht vergessen darf. Aber über die weit größeren Verbrechen der komm. Regime wird praktisch nie berichtet. Warum wohl? Weil dieses sozialistisch-komm. Gedankengut heute noch allgegenwärtig ist. Nicht in der althergebrachten Form. Die Wirtschaftskompetenz hat man ab-gegeben. Heute tritt sie in der Gestalt des Gender-Mainstream, der Homosexuellen-Bewegung, der Grünbewegung und natürlich auch in den sozialdemokratischen Parteien auf.

Die konservativen Parteien haben längst aufgegeben, haben ihre Ideale verraten und sich dem Mainstream an-gepasst. Wenn die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel zu ihrem 60. Geburtstag als Festredner den Historiker Jürgen Osterhammel (ein Liberaler ohne jede Wertvorstellung) einlädt, so sagt das wohl einiges über den Zustand der CDU aus. Merkel bezeichnet die Toleranz als ihren höchsten Wert. Ich frage mich nur, was hat das noch mit konservativer christlich-sozialer Politik zu tun. Was soll Toleranz für ein Wert sein? Toleranz kann sich nur dann zeigen, wenn ich eine feste Überzeugung habe und dabei andere Meinungen toleriere, ohne sie zu teilen. Aber Toleranz als Wert ist ein Humbug.

Natürlich ist das alles den normalen Menschen gar nicht bewusst. Es regt sich höchstens der gesunde Hausverstand, wenn z. B. unsere Bundeshymne gegendert wird, oder die Homo-Ehe als bessere Alternative gegenüber der normalen Ehe gepriesen wird. Ansonsten ist man nur auf den Genuss eines möglichst guten materiellen Lebens bedacht. Möglichst viel Geld verdienen. Viele herzeigbare Sachen besitzen, einen schönen Urlaub er-leben und alles was das Leben so bietet, genießen können Das sind die wichtigsten Ziele für die meisten Menschen. Dank der sich immer weiterentwickelten Technik, ist dies auch für einen Großteil der Bevölkerung erstmals in der Menschheitsgeschichte erreichbar. Zumindest in der westlichen Welt. Trotzdem sind aber immer mehr Menschen mit sich, der Regierung und der ganzen Welt unzufrieden. Es herrscht ein Klima, das unstimmig ist. Die Menschen spüren genau, dass vieles nicht stimmt. Am deutlichsten zeigt sich das in der Arbeitswelt Begriffe wie Fair Play, Ehre und Treue, Handschlagqualität zählen nicht mehr. Oberstes Ziel ist die Gewinnoptimierung. Da wird von oben her Druck auf-gebaut und dabei geht man über Leichen, nur um die Aktionäre zu befriedigen. Anständigkeit und menschliches Verhalten zählen nicht mehr. Ein deutliches Bei-spiel ist VW. Diese Firma stand immer für deutsche Wertarbeit und für eine solide anständige Firma. Aber all das zählt heute nicht mehr. Man scheut auch vor Lug und Betrug nicht zurück, nur um für die Anleger noch mehr herauszuholen. Dabei ist das Aktiengeschäft sehr fragwürdig. Allein durch Kauf und Verkauf von Aktien, oder auch nur durch Ausschütten von Dividenden Geld zu erwirtschaften, ist höchst hinterfragungswürdig, weil ja keine Wertschöpfung dahintersteht. Ich fordere keine Umverteilung, da ja bei uns ohnehin jeder genug hat. Ich frage mich nur, was mit dem Geld passiert, das bei den wenigen Reichen immer mehr wird. Jedenfalls ist vieles unstimmig. Zum Vergleich: Wenn wir ein Bild von Friedrich Gauermann betrachten, oder eine Geschichte von Peter Rosegger lesen, dann merken wir, dass die Menschen dort mit ihrer Umwelt stimmig sind. Heute sind die Traditionen weitgehend zerstört oder durch künstlich kreierte Werte ersetzt. Politische Korrektheit tritt an die Stelle der Zehn Gebote. Eine der Sieben Todsünden – der Geiz – wird zur Tugend erklärt und dient als Werbeträger. Genauso wird die Todsünde der Wollust einfach zum Live Style erklärt und somit als etwas Erstrebenswertes, Positives dargestellt. Genauso die Todsünde der Völlerei, wird in Form des Ballermanns (Sauf- und Trinkgelage) vor allem von Jugendlichen hochgepriesen. Glaube und Religion spielen keine Rolle mehr und werden ins Private, für ein paar Spinner abgedrängt.

Was als Störend übrigbleibt, ist unsere Endlichkeit. Dies wird zwar als Faktum hingenommen, man spricht von einem Zeitfenster, das jeder hat, und in dem muss man halt so viel als möglich für sich herausholen. Aus basta. So ist das halt. Solang man noch jünger ist, wird der Tod verdrängt. Je älter man wird, desto mehr versucht man durch Schönheitsoperationen den Zustand der Jugend zu konservieren, oder man negiert einfach das Älterwerden und fühlt sich als für immer jung. Bis sie der Tod eines Tages einholt. Dann ist dieses Leben vorbei. Für viele stellt sich aber die Frage: Soll das wirklich alles gewesen sein? Und manche stellen sich hier dann die Frage nach Gott. Der Weg dahin wird aber immer schwieriger, je mehr die Traditionen vernichtet werden, die einen Zugang zu Gott erleichtern würden. Einige wenden sich auch der Esoterik zu und erhoffen sich dort Antworten. Sie merken aber dabei nicht, dass sie sich in die Hand des Teufels begeben.

Versuchen wir es einmal mit der Vernunft. Die Vernunft wurde von den Aufklärern des 18. Jhdts. dazu benützt, die Kirche und Religion zu vernichten. Aufgrund der aufkommenden Naturwissenschaften setzte man die Vernunft über alles metaphysische Denken. Nur was wissenschaftlich erklärbar ist, hat zu gelten. Die Naturgesetze von Newton galten als unumstößliche Wahrheiten, die für alle Zeit gelten werden. Auch beim Weltbild ging man davon aus, dass das Universum von Ewigkeit her bestanden hat und auch ewig fortbestehen wird. 1950 kam der Astronom Edwin Hubble aufgrund seiner Forschungsergebnisse, die zeigten, dass das Universum ständig expandiert, zu dem Schluss, dass es auch einen Anfang geben muss. Darauf antwortete einer der größten Physiker seiner Zeit Fred Hoyle spöttisch: Sie wer-den doch nicht an einen Big Bang glauben. Es war damals undenkbar, dass so was wie ein Schöpfer ins Spiel kommen könnte. Heute ist die Urknalltheorie (Big Bang) eine allgemein anerkannte Theorie. Auch glaubte man an eine Zeit, die im ganzen Universum gleich ist und auch, dass die Naturgesetze im ganzen Universum gleich gelten. Spätestens sei Einstein wissen wir, dass dem nicht so ist. Plötzlich gibt es einen gekrümmten Raum. Zeit kann mal schneller mal langsamer vergehen. Das Gesetz von der Erhaltung der Masse gilt nicht mehr. Masse kann in Energie umgewandelt werden und umgekehrt. Es gibt keine höhere Geschwindigkeit als die Lichtgeschwindigkeit usw. Wenn wir uns noch der Quantenphysik zuwenden, so gibt es dort Phänomene die eher der Metaphysik zuzuordnen sind als der klassischen Physik. Besonders zeigt sich das Sterben der Theorien in der Astronomie. Bis vor ca. 15 Jahren war man der Meinung, fast alles über den Kosmos zu wissen. Je weiter aber die Forscher durch immer modernere Mittel in das All vorgestoßen sind, zeigte sich, dass das ganze Universum nach den bisherigen Theorien nicht funktionieren kann. Es muss noch was anderes geben, um den Zusammenhalt des ganzen Universums zu erklären. Da aber bis heute niemand eine Ahnung hat, was das sein kann, nannte man es einfach schwarze Energie und schwarze Materie. Die macht aber 95 % der Gesamtheit aus. Was wir bis jetzt über das All wissen sind lediglich 5 %. Auch geht man heute nach der Urknalltheorie da-von aus, dass das Universum nicht schon ewig da war, sondern vor 13,8 Milliarden Jahren durch einen Urknall entstanden ist. Die Aufklärer haben uns betrogen. Sie haben uns Theorien, die sich letztlich als falsch erwiesen haben, als Wahrheit aufgezwungen und dabei die wirkliche Wahrheit zerstört.

Wenn wir jetzt nochmal die Vernunft und die Logik ein-setzen, dann müssen wir klar feststellen, dass aus nichts, nichts entstehen kann. Wenn der Urknall der Anfang des Universums ist, wer oder was hat den Urknall aus-gelöst?

Die wichtigste Frage die sich mir stellt ist: Warum gibt es uns auf dieser Welt und warum gibt es nicht nur nichts. Warum darf ich auf dieser großartigen und wunderbaren Welt leben? Eine Welt, und das Leben auf ihr, das nur dadurch entstehen konnte, da der Abstand zur Sonne, zum Mond und die genaue Anziehungskraft bis ins Kleinste genau passt. Das ist durch Zufall so unwahrscheinlich, dass man im gesamten Universum bis jetzt keinen zweiten derartigen Planeten gefunden hat, wenngleich es auch immer wieder angekündigt wird.

Auch ist es bis jetzt noch niemandem gelungen, aus der Ursuppe, wie man es so schön bezeichnet, Leben zu er-zeugen. Wer nur ein klein wenig logisch denken kann, muss erkennen, dass hier ein Schöpfergott am Werke war. Es ist auch kein Zufall, dass alle wirklich großen Wissenschaftler einen Gott anerkennen.

Wenn ich aber nun einen Gott anerkenne, dann stellt sich auch die Frage: Wer ist dieser Gott? Im Laufe der Geschichte wurden wir mit vielen Göttern konfrontiert. Jede Kultur hatte ihre eigenen Götter. Die vielleicht höchst entwickelte Kultur des Altertums, die Griechen, hatten auch ihre Götter. Aber die späten Philosophen wie Platon und Aristoteles, glaubten nicht mehr daran, dass das mit den vielen Göttern auch stimmen kann. Sie ließen deshalb auf der Akropolis in Athen neben all ihren Göttern einen Platz frei für den unbekannten Gott. Der Vielgötterglaube hat heute keine Bedeutung mehr. Im Wesentlichen hat sich der Eingottglaube durchgesetzt Davon gibt es im Prinzip nur mehr zwei wirkliche Vertreter: den christlich-jüdischen Gott und den Gott Allah im Islam. Die drittgrößte Religion, der Hinduismus, zerfällt in viele Gruppen, wobei man keinen gemeinsamen Gott erkennen kann. Der Buddhismus kennt Überhaupt keinen Gottesbegriff.

Wir Christen glauben jedenfalls, dass Gott alles erschaffen hat. Im Laufe der Menschheitsgeschichte hat er sich immer mehr dem jüdischen Volk durch die Propheten geoffenbart. Bis er schließlich selbst in der Gestalt Jesu in diese Welt eingetreten ist. Dadurch ist er uns Bruder geworden. Er hat uns den Weg, die Wahrheit und das Leben gezeigt und durch seinen Tod am Kreuze hat er uns von den Sünden erlöst und uns das ewige Leben geschenkt.

Natürlich haben wir keinen Beweis, dass der Christengott der wahre Gott ist. Man muss aber bedenken, dass der Islam erst im 7. Jahrhundert entstanden ist. Bei Math. 24,11–12 heißt es: „Viele falsche Propheten wer-den auftreten, und sie werden viele irreführen.“ Oder Math. 7, 15–17: „Hütet euch vor den falschen Propheten; sie kommen zu euch wie Schafe, in Wirklichkeit aber sind sie reißende Wölfe. An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.“ Auch das Gottesbild ist ganz verschieden Der Gott der Christen ist ein persönlicher Gott, zu dem wir Vater sagen dürfen. Das ist im Islam völlig undenkbar Allah ist ein entrückter Gott, dem man sich nur unterwerfen kann und der mal barmherzig und mal strafend ist – wie er gerade will. Auch der Umgang mit Frauen sollte uns zu denken geben. Mohammed gestattete jedem Muslim vier Frauen, abgesehen von den Sklaven Auch der Dschihad, die Ausbreitung des Islams durch Krieg ist im Islam einmalig.

Jedenfalls sind wir Christen davon überzeugt, dass Jesus Christus Gottes Sohn ist und somit die Wahrheit ist. Wenn aber unser Gott die Wahrheit ist, so kann nicht zugleich auch ein anderer Gott existieren. Das ist logisch nicht denkbar. Das hat aber nichts mit Fundamentalismus zu tun. Wir achten und schätzen die Menschen an-derer Religionen genauso wie uns selbst. Wenn ich aber sage: Man weiß ja nicht wer Recht hat. Ich bin halt Christ, weil es bei uns so üblich ist. Dann bin ich ein lauer Mensch, den Gott aus dem Mund speit.

Wenn andererseits aber die Atheisten Recht haben und es überhaupt keinen Gott gibt, dann kann es natürlich mehrere Götter nebeneinander geben. Denn dann ist jede Religion sowieso nur eine Projektion, also eine Erfindung des Menschen. Und das ist die heute allgemein gültige Meinung in Staat und Gesellschaft. Es ist die Meinung des Relativismus, dass es eben nur eine Wahrheit gibt, und die lautet, dass es keine Wahrheit gibt. Dass das ein Widerspruch in sich ist, haben wir schon vorher besprochen. Unsere Welt und Gesellschaft wird gestaltet und regiert aufgrund einer falschen These. Wir werden also zum zweiten Mal, nach der Aufklärung, belogen und betrogen. Daher wird diese Gesellschaftsform keine Zukunft haben. Man kann nicht gegen Gott und die Wahrheit regieren. Entweder die Gesellschaft und die Menschen darin bekehren sich oder sie werden zugrunde gehen. Diese Situation haben wir schon oft in der Geschichte gehabt.

Wenn aber wir Christen Recht haben, dann gibt es Himmel, Hölle und Fegefeuer nicht nur für uns, sondern auch für alle Menschen. Es kann nicht für den einen Gott geben und für den anderen nicht. Entweder es gibt einen Gott, dann gibt es ihn für alle Menschen. Dann wird er aber Gericht halten über alle Menschen. Somit ist es aber auch wichtig, dass wir unseren Glauben weitergeben, damit möglichst viele gerettet werden. Etwas, dass heute fast nicht mehr möglich ist. Menschen zu missionieren bedeutet ja nach gängiger Auffassung, jemanden von etwas zu überzeugen, zu dem ich kein Recht habe. Wenn ich jemanden von der Wahrheit über-zeugen möchte, diskriminiere ich ja eine andere Meinung Das darf nicht sein, weil sowieso alle Meinungen relativ und somit unbedeutend oder falsch sind. Wahr ist nur, dass es keine Wahrheit gibt. Damit leben wir in keiner Demokratie, sondern in der Diktatur des Relativismus Nicht mehr Gott führt unser Leben, sondern der Teufel. Wir sind also wieder in einer Situation, wie zur Zeit des frühen Christentums. Auch damals durfte nur das gesagt und getan werden, was für den römischen Staat gut und recht war. Christen hatten darin keinen Platz und wurden verfolgt.

Aber nun zum eigentlichen Thema des heutigen Vortrags: das Wesentliche des Christentums.

Grundlegend muss man sagen, dass es im Wesentlichen im Widerspruch zu dem stand und auch heute noch steht, was wir als unsere Welt, als unser weltliches Leben bezeichnen. In diesem Leben ist es wichtig, dass wir Erfolg haben, Ansehen erreichen, möglichst die Früchte des Lebens genießen können, mit einem Wort ein schönes Leben haben. Das ist auch der Grundtenor unserer ganzen Politik. Es geht darum, den Menschen alles zu bieten, um einen möglichst hohen Lebensstandard zu erreichen. In Ländern, wo sie keinen hohen Lebensstandard erreichen können, versuchen sie daher auszuwandern Das war im 19. Jhdt. nach Amerika und das erleben wir heute in der Flüchtlingsbewegung nach Europa.

Wir leben in einer hedonistischen Welt. Hedonismus beutetet, dass ich alles für mich haben will und das möglichst sofort. Möglichst viele materielle Güter, möglichst viel Lustgewinn usw. Der Hedonismus ist keine neuzeitliche Erfindung, er geht auf den griechischen Philosophen Epikur zurück. Während für seine Vorgänger Platon und Aristoteles die Tugenden wie das Gute, Tapferkeit, Ehre, Klugheit usw. wichtig waren und die Lust eine untergeordnete Rolle spielte, setzte Epikur die Lust und das schöne Leben in den Mittelpunkt seiner Philosophie.

Im 19. Jhdt. war John Stuart Mill ein Vertreter des hedonistischen Gedankenguts. Während aber im 19. Jhdt. die kath. Kirche noch einen Gegenpol zu diesem Gedankengut darstellte, ist der Hedonismus heute allgegenwärtig ohne nennenswerte Gegenwehr. Noch zu Beginn des 20. Jhdts. sagte Papst Pius X .1903 in seiner Antritts-Enzyklika: „Es gibt einen Krieg gegen Gott.“ Es war die Zeit des aufkommenden Materialismus, des fortschreitenden Wohlstandes. Man sagte sich: Wozu auf den Himmel hoffen, wenn ich ihn hier auf Erden erreichen kann. Es war auch die Zeit der Selbsterhebung des Menschen als Gott. Am deutlichsten zeigte es sich am Bei-spiel der Titanic. Als man 1912 bei Ihrer Jungfernfahrt in großen Lettern ankündigte: „Wir befehligen ohne Gott die Weltenmeere.“ Aber die Menschheit hat nicht daraus gelernt. Zwei Jahre später stürzte sie in den 1. Weltkrieg. Und noch 1939 sagte Papst Pius XII. eben-falls in seiner Antrittsenzyklika: „Es gibt den Versuch, Christus in der Gesellschaft zu entthronen. Wir müssen wieder zurückkehren zum Gesetz der Wahrheit. Die Leugnung des natürlichen Sittengesetzes führt Europa zum geistlichen Zusammenbruch.“ Die Folgen wissen wir alle. All das ist heute noch aktueller denn je. Dazu kommt noch die total verrückte Generdideologie, die heute Grundlage allen politischen Handelns weltweit ist – die aber unverkennbar die Handschrift des Antichristen trägt. Aber keine offizielle Autorität nimmt Stellung dazu. Die Kardinaltugenden wie: Weisheit (Klugheit), Gerechtigkeit, Tapferkeit, Mäßigung, zusammen mit den christlichen Tugenden wie Glaube, Hoffnung und Liebe haben für die heutigen Menschen genau so wenig Bedeutung wie die Sieben Todsünden Hochmut (Stolz, Eitelkeit), Geiz (Habgier), Zorn, Völlerei, Neid und Faulheit.

Diesem weltlichen (hedonistischen) Denken setzt Christus die tatsächliche Wahrheit entgegen.

Als ihn Pilatus fragt, ob er ein König sei, antwortete Jesus (Joh. 18,36–37): „Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Wenn es von dieser Welt wäre, würden meine Leute kämpfen, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde. Aber mein Reich ist nicht von hier.“ Pilatus sagte zu ihm: „Also bist du doch ein König?“ Jesus antwortete: „Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme.“

Es gibt also zwei Welten. Eine sichtbare Welt, in die wir hineingeboren wurden und in der wir leben müssen, und eine unsichtbare Welt, die wir nicht sehen. Aber gerade diese unsichtbare Welt ist das Wichtige. Aus ihr stammt die sichtbare Welt und zu ihr werden wir zurückkehren. Sie ist die Wahrheit, in ihr erfüllt sich das Reich Gottes.

Wer nur in der sichtbaren Welt lebt, lebt in der Lüge, weil er den Täuschungen dieser Welt unterliegt und nicht die tieferen Zusammenhänge erkennt.

Wem das zu unglaublich und zu theoretisch klingt, möchte ich die Worte des berühmten Physikers und Begründer der Quantentheorie Max Planck (1858–1947) in Erinnerung rufen: „Und so sage ich nach meinen Erforschungen des Atoms dieses: Es gibt keine Materie an sich. Alle Materie entsteht und besteht nur durch eine Kraft, welche die Atomteilchen in Schwingung bringt und sie zum winzigsten Sonnensystem des Alls zusammenhält Da es im ganzen Weltall aber weder eine intelligente Kraft noch eine ewige Kraft gibt, (…) so müssen wir hinter dieser Kraft einen bewussten intelligenten Geist annehmen. Dieser Geist ist der Urgrund aller Materie Nicht die sichtbare, aber vergängliche Materie ist das Reale, Wahre, Wirkliche – denn die Materie bestünde ohne den Geist überhaupt nicht –, sondern der unsichtbare, unsterbliche Geist ist das Wahre!“

Im Mittelalter war diese Denkweise noch gang und gäbe. Die Theologie war die Zentralwissenschaft aus der sich alle anderen Wissenschaften ableiten.

Spätestens seit der Aufklärung und des Aufkommens des Materialismus hat sich diese Sichtweise komplett gedreht Auf einmal galt nur das, was sichtbar und messbar ist. Sogar die geistige Entwicklung wollte man durch den Positivismus des Wiener Kreises als auf die Materie zurückgehendes Faktum erklären. Auch die Frankfurter Schule wandelte in ähnlichen Fußstapfen. Dass diese Richtungen heute längst wissenschaftlich tot sind, bekommen die wenigsten Menschen mit. Genauso wenig wie die Erkenntnisse und Meinungen der wichtigsten Physiker wie Max Plank, Werner Heisenberg und Anton Zeilinger aber auch der Mathematiker wie Kurt Gödel und Rudolf Taschner. Das sind die Folgen eines extrem linkslastigen Mainstreams. Aber zurück zum heutigen Thema.

Natürlich müssen wir in dieser Welt leben. Schließlich sind wir ja in sie hineingeboren worden. Aber wir dürfen die andere unsichtbare Welt nicht vergessen. Sie allein zeigt uns, wie wir in dieser Welt leben sollen. Letztlich ist diese Welt nichts anderes als eine Prüfung. Wenn wir sie bestehen, kommen wir nach dem Tode in die unsichtbare Welt, die wir Himmel nennen. Wer sie nicht besteht, kommt in die ewige Verdammnis, die wir Hölle nennen. Viele aber, die zwar für den Himmel bestimmt sind, müssen aber zuerst noch das reinigende Fegefeuer durchschreiten.

Jeder Mensch wird also in diese Welt hineingeboren, ob er will oder nicht. Es stellt sich daher für jeden die Frage: Warum bin ich hier? Genauso gut könnte ich nicht hier sein.

Wir Christen wissen, dass Gott der die Welt erschaffen hat, auch uns Menschen erschaffen hat. Aber nicht so wie die Welt und die Tiere, sondern er hat uns nach seinem Ebenbild erschaffen. Das heißt, wir haben einen freien Willen. Wir können uns für Gott oder gegen Gott entscheiden. Auch dürfen wir nicht vergessen, dass es neben dem dreieinigen Gott auch das Böse gibt und zwar in vielfältiger Weise. Es gibt eine Unzahl von Dämonen, deren Anführer Luzifer ist. Deren Absicht ist es, uns von Gott wegzulocken. Das geschieht in erster Linie durch die weltlichen Versuchungen. Der Teufel hat auch Jesus verführen wollen. Bei Math. 4.8–11 heißt es: „Wieder nahm ihn der Teufel mit sich und führte ihn auf einen sehr hohen Berg; er zeigte ihm alle Reiche der Welt mit ihrer Pracht und sagte zu ihm: Das alles will ich dir geben, wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest. Da sagte Jesus zu ihm: Weg mit dir, Satan! Denn in der Schrift steht: Vor dem Herrn, deinen Gott, sollst du dich niederwerfen und ihm allein dienen. Da-rauf ließ der Teufel von ihm ab, und es kamen Engel und dienten ihm“. Man sieht schon die weltlichen Freuden und Begierden fallen in die Kompetenz des Teufels. Wir stehen dazwischen und müssen uns entscheiden. Bei Math. 6.24 heißt es: „Niemand kann zwei Herren dienen; er wird entweder den einen hassen und den an-deren lieben, oder er wird zu dem einen halten und den anderen verachten. Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon.“

Das heißt natürlich nicht, dass wir uns allen weltlichen Freuden entsagen müssen. Es bedeutet lediglich das Primat Gottes gegenüber allen anderen. Nur wer Gott an die erste Stelle setzt, wird seiner gerecht.

Es gibt viele Menschen, die glauben sie sind gute Christen, weil sie an Gott und das ewige Leben glauben, aber hier und jetzt handeln sie nur nach den weltlichen Gesetzen Andere versuchen wieder durch Gebete ganz konkrete Dinge zu erreichen. Natürlich ist es legitim, um etwas zu bitten. Und Gebete werden auch erhört. Aber es gibt keinen Automatismus. Wenn ich nur um irdischen Wohlstand bete, so wird dieses Gebet nicht erhört werden, wenn ich auch noch so gläubig und inständig darum bitte. Prinzipiell wird zwar jedes Gebet erhört, aber in dem Sinne, dass mich Gott auf den richtigen Weg führt und das Ziel kann dann ganz verschieden sein von meinem ursprünglichen Ansinnen. Viele aber resignieren frühzeitig und sagen sich: Beten hat sowieso keinen Sinn.

Paulus schreibt in seinem Brief an Timotheus 6. 5–11: „…diese Leute sind von der Wahrheit abgekommen und meinen, die Frömmigkeit sei ein Mittel, um irdischen Gewinn zu erzielen. Die Frömmigkeit bringt in der Tat reichen Gewinn, wenn man nur genügsam ist. Denn wir haben nichts in die Welt mitgebracht, und können auch nichts aus ihr mitnehmen. Wenn wir Nahrung und Kleidung haben, soll uns das genügen. Wer aber reich werden will, gerät in Versuchungen und Schlingen, er verfällt vielen sinnlosen und schädlichen Begierden, die den Menschen ins Verderben und in den Untergang stürzen. Denn die Wurzel aller Übel ist die Habsucht. Nicht wenige, die ihr verfielen, sind vom Glauben abgeirrt und haben sich viele Qualen bereitet.“ Und bei Math. 6.33 heißt es: „Suchet zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit; dann wird euch alles andere dazugegeben werden.“ Diese Aussage ist auch für viele gläubige Christen schwer nachzuvollziehen und ich muss zugeben, auch ich habe mir früher schwer getan damit. Es wird allgemein angenommen, als Erstes muss ich mich um den wirtschaftlichen Erfolg kümmern, da-mit es mir und meiner Familie gut geht. Wenn dann noch etwas Zeit bleibt, kann man sich ja auch um das Reich Gottes kümmern. Das Reich Gottes wird auf ein Nebengeleise geschoben. Damit werden wir aber dem Auftrag Gottes und der Wahrheit nicht gerecht. Erinnern wir uns noch einmal was Max Plank gesagt hat: „Nicht die sichtbare, aber vergängliche Materie ist das Reale, Wahre, Wirkliche – denn die Materie bestünde ohne den Geist überhaupt nicht –, sondern der unsichtbare, unsterbliche Geist ist das Wahre!“ Das heißt mit anderen Worten, die unsichtbare Welt, in der Christus König ist, ist die wahre Welt. Wenn ich nur in der sichtbaren Welt lebe und nicht die unsichtbare Welt erkenne, so schneide ich mir die Wurzeln meiner Existenz ab. „Suchet zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit; dann wird euch alles andere dazugegeben werden.“ Das ist eine ganz zentrale Aussage des Christentums. Und sie können mir glauben, es funktioniert auch. Je weiter ich mich auf den Weg zu Gott mache, desto mehr lösen sich alle anderen Probleme von selbst. Wir müssen also Gott an erste Stelle setzen.

Was bedeutet nun aber Gott an erste Stelle zu setzen?

Es bedeutet in erster Linie an Gott zu glauben und seine Gesetze zu beachten, wie sie in den Zehn Geboten geschrieben sind und durch das universale Gebot der Nächstenliebe ergänzt wurden.

Jetzt kann man natürlich einwenden: Und was ist mit den Menschen die vom Christentum noch nichts gehört haben bzw. die vor Christus gelebt haben.

Die kath. Lehre geht davon aus, dass mit der Erschaffung des Menschen dem Menschen von Anfang an so etwas wie ein Gefühl für Gut und Böse mitgegeben wurde. Wir nennen es das Naturrecht. Der bedeutendste Vertreter des Naturrechts ist Prof. Waldstein. Aber auch Prof. Spaemann und Papst Benedikt XVI. haben immer wieder darauf zurückgegriffen. Alles von Menschen Er-dachte kann richtig oder falsch sein. Ob von Menschen Erdachtes richtig ist, werden wir nie wissen. Wohl aber wenn etwas falsch ist. Der Marxismus von Karl Marx und Friedrich Engels, beruhend auf der Philosophie von Feuerbach, hat sich als falsch erwiesen. Trotzdem wird weiterhin aus dem sozialistischen Gedankengut Politik gemacht. Am deutlichsten zeigt sich das in der Bildungspolitik Obwohl wir eines der teuersten Schulsysteme haben, haben wir die schlechtesten Ergebnisse. Das Programm lautet: Alle müssen gleich sein. Da aber nicht alle gleich gut sein können, müssen eben alle gleich schlecht sein. Der Christliche Glaube sagt uns, dass zwar jeder gleich viel wert ist, aber jeder verschiedene Gaben und Talente hat, die jeder für sich entwickeln muss. Nur so kann eine Gemeinschaft funktionieren. Damit steht das Christentum im Klaren Gegensatz zum Sozialismus und den gängigen Mainstream. Kein Mensch kann die Wahrheit erfinden. Nur ein Gott kann die Wahrheit verkünden. Wenn wir uns Gott hingeben landen wir in der Wahrheit.

Wie kann das aber funktionieren?

Zunächst muss ich noch einmal darauf hinweisen, dass Gottes Gesetze den menschlichen Gesetzen oft total entgegengesetzt sind. Wer es in der Welt zu etwas bringen will, muss stark, unnachgiebig, zielstrebig und oft auch skrupellos sein. Jesus sagt uns aber: „Wer von euch der Erste sein will, der sei der Diener aller.“ Jeder kennt den Spruch: Die Ersten werden die Letzten sein und die Letzten die Ersten.

Ich muss mich zunächst einmal klein machen. Ich muss mich zurücknehmen. Damit mache ich Platz für Gott. Gott spricht aber nicht durch den Verstand, sondern durch mein Herz zu mir. Mit dem Verstand kann der Mensch nur einen Bruchteil der Wirklichkeit erfassen. Das zeigt sich heute in der Naturwissenschaft deutlicher denn je. Hat man vor hundert Jahren noch geglaubt, alles mit der Naturwissenschaft erklären zu können, zeigt sich heute: je weiter die Naturwissenschaft vordringt, desto mehr Fragen stehen auf. Der einzige Weg zur Wahrheit zu gelangen, ist die Hingabe zu Gott.

Papst Benedikt XVI. schreibt im 1. Band seiner Jesus-Bücher: „Der einfache Blick auf das Ganze, auf die sich offenbarende Wirklichkeit Gottes selbst, ist ihnen durch all ihr Wissen verstellt“, so einfach kann es eben nicht sein für den, der so viel von der Komplexität der Probleme weiß. Paulus hat dieselbe Erfahrung ausgedrückt und dann weiter reflektiert: „Das Wort vom Kreuz ist denen, die verlorengehen, Torheit; uns aber, die gerettet wer-den, ist es Gottes Kraft. Es heißt nämlich in der Schrift: Ich lasse die Weisheit der Weisen vergehen und die Klugheit der Klugen verschwinden“ (Jes. 29,14) „…Seht doch auf eure Berufung Brüder! Da sind nicht viele Weise im irdischen Sinn, nicht viel Mächtige und nicht viele Vornehme, sondern das Törichte in der Welt hat Gott erwählt, um die Weisen zuschanden zu machen. Und das Schwache hat Gott erwählt, um das Starke zuschanden zu machen … damit kein Mensch sich rühmen kann vor Gott …“ (1. Kor 1,18f. 26–29). „Keiner täusche sich selbst. Wenn einer meint, weise zu sein in dieser Welt, dann werde er töricht, damit er weise werde.“ (1. Kor 3,18)

Es geht also darum sich zurückzunehmen, sich klein zu machen. Wie kommt man aber zu dieser Erkenntnis. Früher war es durch die christliche Tradition relativ ein-fach sich zu orientieren. Vieles war vorgezeichnet und wurde als Selbstverständlichkeit betrachtet. Heute, wo die christlichen Traditionen weitgehend zerstört sind, ist es schwieriger geworden. Aber auch heute gibt es noch Wege zu dieser Erkenntnis. Entweder durch eine Gotteserfahrung, aufgrund einer Mitteilung durch andere, o-der aber durch einen Schicksalsschlag wie es bei mir der Fall war. Wenn man mit einem Schlag auf einmal ganz unten ist, dann kann man entweder verzweifeln, versuchen sich mit aller Kraft zurück zu kämpfen, oder sich zu fragen: Herrgott was willst du mit mir?

Wenn ich mich nun Gott hingebe, durch Gebet und Stille, so zeigt sich nach und nach der Weg, den Gott für mich vorgesehen hat. Prinzipiell ist in jedem Menschen dieser Weg vorgezeichnet, nur bei den meisten ist er verschüttet Dieser Weg ist nicht immer eitle Wonne. Viele meinen, wenn ich jetzt Gott erkannt habe, dann muss es mir gut gehen. Der Weg zur Erfüllung von Gottes Plan ist meist anstrengend und mühevoll. Wenn ich aber auf dem richtigen Weg bin, dann erlebe ich eine innere Stimmigkeit Das Bewusstsein, dass ich auf dem richtigen Weg bin, ist unglaublich schön. Es ist ein stetiges Her-antasten und entwickelt sich oft anders, als man ursprünglich gedacht hat. Das muss man akzeptieren und weiter auf Gott vertrauen. Schließlich, wenn ich frei bin von eigenen Hoffnungen und eins bin mit dem Willen Gottes, dann geht alles von selbst seinen Weg. Das heißt aber nicht, dass ich alles schleifen lasse. Ich muss immer aktiv sein. Sobald ich mich nur der Muße hingebe, ist Stillstand. Ebenfalls muss man aufpassen, denn der Teufel schläft nicht. Auch er versucht zu mir vorzudringen. Zu diesem Zwecke hat Ignatius von Loyola die Exerzitien zur Unterscheidung der Geister entwickelt.

Noch einmal zum Thema sich klein machen. Das beutetet nicht, dass ich mich nicht der Vernunft bediene. Die Vernunft ist heute wichtiger denn je. Mit Hilfe der Vernunft kann ich auch zu Gott finden. Ein Hauptproblem unserer Zeit ist, dass wir mit einer immensen Informationsflut konfrontiert sind. Jeder Einzelne kann sich nur mit einem kleinen Teil beschäftigen und die Zusammenhänge gehen komplett verloren. Vor allem die jungen Menschen sind orientierungslos und ratlos.

Es bedeutet auch nicht, dass ich mich von der Welt zurückziehen soll und mich ganz der vergeistigten Welt hingebe. Das mag zwar für einige Menschen seine Gültigkeit haben, aber allgemein ist das nicht so.

Bei Lukas 16,9–12 heißt es: „Ich sage euch: Macht euch Freunde mit Hilfe des ungerechten Mammons, damit ihr in die ewigen Wohnungen aufgenommen werdet, wenn es (mit euch) zu Ende geht. Wer in den kleinsten Dingen zuverlässig ist, der ist es auch in den großen, und wer bei den kleinsten Dingen Unrecht tut, der tut es auch bei den großen. Wenn ihr im Umgang mit dem ungerechten Mammon nicht zuverlässig gewesen seid, wer wird euch dann das wahre Gut anvertrauen? Und wenn ihr im Umgang mit dem fremden Gut nicht zuverlässig gewesen seid, wer wird euch dann euer (wahres) Eigentum geben?“

Man sieht; man darf sich nicht ausklinken aus dieser Welt. Auch beim Gleichnis von den Talenten werden die belohnt, die ihre Talente vermehrt haben, und der bestraft, der sein Talent nur konserviert hat und nichts daraus gemacht hat. Hintergrund und Autorität all unseres Handelns muss aber Gott sein. Und Ziel unseres Handelns darf nicht die Anhäufung irdischer Güter sein, auch nicht ein bequemes, schönes Leben, sondern die Heimat bei Gott, dem Himmel, das ewige Leben. Dieses ewige Leben ist aber nicht etwas, das erst nach unserem Tod beginnt. Nein es soll schon hier und jetzt beginnen. Wenn ich in Beziehung zu Gott lebe, beginnt hier schon das ewige Leben. Letztlich werden wir beim jüngsten Gericht mit unserem Leib (einem verklärten Leib) auferstehen.

Um mit Gott in Verbindung zu treten und darin zu bleiben, ist das Gebet sehr wichtig. Es genügt dabei aber nicht ein Vaterunser schnell herunterzubeten. Man muss sich schon Zeit nehmen, es muss was kosten und einem etwas abverlangen. Es soll einen fixen Platz in meinem Leben einnehmen und für mich wichtiger sein, als alles weltliche Denken und Handeln. Ganz wichtig ist auch der Besuch der hl. Messe und der Empfang der Sakramente Aber nicht nur das Sakrament der Kommunion, sondern auch das heute bereits weitgehend vergessene Sakrament der Buße, der Beichte. Nur wenn ich mir meiner Schwachheit und meiner Fehler bewusst bin und diese auch bekenne, entgehe ich der Gefahr des Hochmutes Die schlimmste Todsünde überhaupt. Aber das ist eben die Folge der Anpassung der Kirche an die Welt. Der Begriff Schuld darf ja nur mehr im Bereich der Justiz verwendet werden und nicht im zwischenmenschlichen Verhalten. Viele Priester verweigern sogar das Schuldbekenntnis zu Beginn der Messe. Das führt dazu, dass sich keiner mehr schuldig fühlt und die Menschen, die noch zum Gottesdienst gehen, mehr oder weniger geschlossen zur Kommunion gehen. Aber nur wer sich seiner Schuld bewusst ist, sie bekennt und bereut, kann die Kommunion würdig empfangen. Es geht hier wieder um das sich klein machen. Wer aber das Sakrament der Kommunion würdig empfängt, für den ist es ein ganz wesentlicher Bestandteil auf den Weg hin zu Gott. Hier ist Christus gegenwärtig. Es ist nicht wie bei den Evangelischen nur ein Symbol, bei uns Katholiken ist Christus in der Kommunion wirklich präsent.

Natürlich ist auch das Wort Gottes wichtig, wie es uns in der Bibel hinterlassen wurde. Die Worte Gottes sind genau zu beachten. Jesus selbst sagt: „Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.“ Trotzdem ist das Christentum in erster Linie eine Beziehungsreligion. Sie unterscheidet sich damit ganz klar von allen anderen Religionen. Für uns Christen ist Gott durch seinen Sohn Mensch geworden. Wir dürfen ihn Bruder nennen. Durch seinen Kreuzestod hat er Sühne für alle Menschen geleistet, uns von unseren Sünden erlöst und uns so den Zugang zum ewigen Leben eröffnet. Der Tod hat keinen Stachel mehr.

Viele Menschen sagen: Ich glaube an Gott, unter dem Motto; irgendwas wird es schon geben, lehnen aber die Kirche strikt ab. Andere sagen: Das mache ich mir mit dem Herrgott selbst aus, dazu brauche ich keine Kirche, andere gehen lieber im Wald beten. Ich weiß nicht wo-her diese Ablehnung, ja manchmal sogar Hass gegen-über der Kirche kommt. Jedenfalls muss man dazu sagen, dass es sich um ein total falsches Gottesbild handelt. Ich kann mir Gott nicht selbst formen. Das ist kein Gott, sondern ein Götzenbild. Nur durch die Kirche offenbart sich der wahre Gott. Gott hat die Kirche eingesetzt. Er ist das Haupt der Kirche und wir sind seine Glieder. Er sagte zu Petrus: „Du bist Petrus der Fels und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen.“ Die Kirche wäre schon längst untergegangen, wenn sie nur eine weltliche Institution wäre. Es gibt einige Beispiele in der Geschichte, wo es unmöglich erschien, dass die Kirche noch weiter existieren kann. Der Leib der Kirche besteht aus Menschen und Menschen können Fehler machen. Es hat auch eine Reihe von schlechten Päpsten gegeben. Aber es sind auch immer wieder gute Päpste darauf gefolgt Besonders die Heiligen haben die Kirche vor ihrem Absturz aufgefangen. Das ist nur möglich, weil Gott selbst als Haupt der Kirche dahintersteht und er uns versprochen hat, dass sie nicht untergehen wird.

Wir alle wissen, dass wir heute in einer gottlosen Welt leben. Noch nie in der Geschichte wurde Gott so beleidigt wie heute. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Gott eingreifen wird. Wir haben noch immer die Möglichkeit, uns zu bekehren. Sollte dies aber nicht gelingen, müssen wir eine starke Kerngruppe christlichen Glaubens bilden Nur so können wir dem drohenden Unheil entgehen und somit die Basis für eine neue Weltordnung sein.

Zum Schluss möchte ich noch einmal an alle Menschen guten Willens appellieren. Nehmt Gott in eurer Mitte auf. Er hat uns versprochen: „Mein Joch ist milde und meine Bürde ist leicht.“ Wir können nichts verlieren, aber alles gewinnen. Schließen möchte ich mit den Worten der Hl. Theresa von Avila: „Wer Gott hat, hat alles. Gott allein genügt.“ 


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